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Macron oder die Kunst des Ablenkens

Frankreichs Präsident Macron hat seinem Motto "en même temps" alle Ehre gemacht und von den Senatsteilwahlen abgelenkt.

Macron oder die Kunst des Ablenkens

Französischer Senat

Macron oder die Kunst des Ablenkens

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Gesche Wüpper, Paris

Es war ein Rückschlag für seine Regierungspartei Renaissance. Wieder einmal. Zwar gab Frankreichs Präsident Emmanuel Macron genau in dem Moment, als die ersten Ergebnisse der Teilwahlen des Senats bekannt wurden, ein Fernsehinterview. Doch auf die Niederlage von Renaissance ging Macron nicht ein. Stattdessen präsentierte das Staatsoberhaupt dem Publikum ein buntes Potpourri an Ankündigungen zu Benzinpreisen, Inflation, Kohlekraftwerken, dem Niger und anderen Themen. Nicht umsonst ist Macron für sein Motto "en même temps" ("zur gleichen Zeit") bekannt. Diesmal muss er sich jedoch den Vorwurf gefallen lassen, der zweiten Parlamentskammer mit dem Interview die Schau gestohlen zu haben. Dort haben die konservativen Republikaner und Zentristen bei den Teilwahlen ihre Mehrheit verteidigt. Während die Regierungspartei Renaissance weiter an Schwung verlor, konnte die mit ihr verbündete Partei Horizons von Ex-Premier Edouard Philippe zulegen. Das rechtsextreme Rassemblement Nationale (RN) wiederum gewann drei Sitze, nachdem es zuletzt nicht im Senat vertreten war.

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