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Rekordauftakt in das Anleihejahr

Es ist ein Rekordauftakt am Anleihemarkt. Bonds in diesem Umfang wie in der vergangenen Woche hat es am europäischen Bondprimärmarkt bisher noch nie gegeben.

Rekordauftakt in das Anleihejahr

Euro-Bonds

Rekordauftakt in
das Anleihejahr

Von Kai Johannsen

Für den Euro-Anleiheprimärmarkt ist es ein Rekordauftakt in das neue Bondjahr. In der gerade abgelaufenen Woche wurden nach IGM-Daten in allen Bondmarktsegmenten zusammen – Staaten, SSA, Banken, Unternehmen – in Euro denominierte Anleihen für mehr als 112 Mrd. Euro begeben und damit erstmals die Emissionsmarke von 100 Mrd. Euro auf Wochenbasis überschritten.

Es gab noch weitere Hingucker: Spanien erzielte mit einer neuen zehnjährigen Anleihe ein Orderbuch von mehr als 138 Mrd. Euro – und damit die höchste Investorennachfrage für einen Bond, die das Königreich bisher jemals gesehen hat. Und auch andere Emittenten wie Italien und Irland konnten sich nicht über mangelnden Investorenzuspruch beklagen, sondern verzeichneten ebenfalls sehr hohe Ordervolumina.

Zum Jahresanfang sitzen institutionelle Investoren auf Liquidität, die nach Anlage drängt. Das führt häufig zu einem guten Jahresstart, aber eben auch nicht jedes Jahr zu einer Rekordmarke. Von daher ist der Auftakt 2024 schon etwas Besonderes. Emittenten nutzen die günstige Liquiditätssituation verständlicherweise gern aus und bieten den Anlegern dann ihr neues Bond-Material an. Und viele Adressen können dann auch schon in den ersten Wochen des neuen Jahres einen Großteil ihrer jährlichen Refinanzierung in trockene Tücher bringen – eine Win-win-Situation.

Für die dritte Januarwoche ist dies ein gutes Omen. Viele Emittenten sind verständlicherweise noch gar nicht an den Markt zurückgekehrt und sehen die Entwicklung der ersten Handelstage am europäischen Bondprimärmarkt deshalb mit Wohlwollen. Das dürfte viele Adressen nun ermutigen, von der guten Stimmung zu profitieren. Es ist durchaus zu erwarten, dass auch die neue Handelswoche für ein ausgesprochen reges Emissionsgeschäft sorgen wird. Einerseits gibt es eine hohe Nachfrage, und andererseits erlaubt diese gute Nachfrage, die neuen Schuldpapiere zu günstigen Konditionen am Markt unterzubringen. Das sind attraktive Perspektiven. Und die Emittenten im Euro werden sich diese Gelegenheit sicher nicht entgehen lassen wollen.

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