KOMMENTAR

Paukenschlag

Ein Paukenschlag in der Goldbranche zum Jahresauftakt: Newmont Mining aus den USA übernimmt die kanadische Goldcorp. Die bisherige Nummer 2 hinter Marktführer Barrick Gold lässt es sich - die Schulden von Goldcorp eingerechnet - 12,5 Mrd. Dollar...

Paukenschlag

Ein Paukenschlag in der Goldbranche zum Jahresauftakt: Newmont Mining aus den USA übernimmt die kanadische Goldcorp. Die bisherige Nummer 2 hinter Marktführer Barrick Gold lässt es sich – die Schulden von Goldcorp eingerechnet – 12,5 Mrd. Dollar kosten, zum weltgrößten Goldschürfer aufzusteigen. Erst im September hatte Barrick angekündigt, Randgold Resources für 5,4 Mrd. Dollar zu übernehmen. Schon damals vermuteten Branchenkenner, dass die Konkurrenz darauf ebenfalls mit Fusionen und Übernahmen reagieren würde. Dass es aber so schnell gehen würde – noch dazu zwischen zwei der größten Goldminenbetreiber – hatte wohl niemand gedacht.Der Hauptgrund für die beiden großen M&A-Deals – und viele kleinere, die es im Vorjahr gab, – ist aber nicht Prestigedenken, es sind die steigenden Kosten. Durch Verschmelzungen sollen Synergien gehoben werden, die den anziehenden Preisen für Ausrüstung, steigenden Löhnen und höheren Ausgaben zur Einhaltung von Umweltauflagen entgegenwirken. Zudem versuchen die Manager mit Zukäufen ihre Aktionäre zu besänftigen, denn zuletzt wurde zunehmend Kritik an deren teils sorglosem Umgang mit ihrem Kapital in den letzten Jahren geübt. So manches teure Projekt, das in Angriff genommen worden war, musste entweder wieder eingestellt werden oder brachte wegen in die Höhe schießender Kosten weit weniger als die kalkulierte Rendite. Dabei haben die Minenbetreiber wegen der Kostenexplosion und der enttäuschenden Goldpreisentwicklung ohnehin immer weniger in die Suche nach neuen Vorkommen investiert, so dass die Reserven sinken. Das ließ die Anleger auf Abstand zu Goldminenaktien gehen.Statt auf eine Gold-Hausse zu warten, die die Einnahmenseite stärken würde, geht die Branche nun auf Suche nach Einsparmöglichkeiten. Langfristig muss Gold aber teuer werden, sonst findet keine Marktkonsolidierung, sondern eine Marktbereinigung statt.