WertberichtigtDeutz

Riskantes Spiel

Deutz kauft sich mit einem Motorenportfolio von Rolls-Royce zusätzlichen Umsatz ein. Ob die Investition in Verbrenner eine langfristig weise Strategie ist, ist angesichts der Bindung von Ressourcen fraglich.

Riskantes Spiel

Deutz

Wenig zukunftsweisend

ak Köln

Es ist erst wenige Wochen her, dass der Motorenbauer Deutz einen Rückschlag in seiner grünen Strategie – der Entwicklung alternativer Antriebe zum Kerngeschäft Diesel-Motor – eingestehen musste: Die vor wenigen Jahren erworbene und mittlerweile schwächelnde Tochter Torqeedo, Anbieterin elektrischer Bootsmotoren, wird wieder verkauft. Externes Wachstum vermeldet Deutz indes im klassischen Geschäft: zu Jahresbeginn eine mit Kapital unterlegte Kooperation mit Daimler Truck, jetzt die Übernahme eines Motorenportfolios von Rolls-Royce. Strategisch wirkt das nicht besonders zukunftsweisend. Spitz formuliert: Deutz kauft sich günstig das zusammen, was andere, größere Konzerne loswerden wollen. Kurzfristig lässt sich damit sicher gutes Geld verdienen. Es stellt sich allerdings die Frage, wie weise es ist, erhebliche Ressourcen – sowohl finanzielle als auch Management-Kapazitäten – in ein tendenziell schrumpfendes Geschäft zu stecken. Das könnte die dringend notwendige Transformation des Deutz-Konzerns verlangsamen.