Hinter uns liegen zwei erstklassige Quartale für die Aktienmärkte. Dabei haben insbesondere die Kurse von Rüstungsaktien wie Rheinmetall, Hensoldt und Renk extrem hohe Kursgewinne erzielt. Am Dienstag ist es dann aber zu einem überraschenden Einbruch gekommen. Praktisch ohne expliziten fundamentalen Grund haben die Kurse dieser Titel in der Spitze mehr als 10% eingebüßt. Ganz klar, dass Investoren fragen, ob sich der Aufwärtstrend von Rüstungsaktien fortsetzt, und auch, ob in anderen vielleicht hoch bewerteten Sektoren ebenfalls Gewinnmitnahmen drohen.

Eine einfache Antwort auf diese Fragen gibt es leider nicht. Nur die, dass die Aktienmärkte gerade bei Rüstungsaktien und auch bei anderen Sektoren wie insbesondere Big Tech bereits sehr viel vorweggenommen haben. So gehen die Analysten davon aus, dass die Erlöse und Gewinne von Rheinmetall und Hensoldt in den kommenden Jahren deutlich steigen werden. Und gemessen an dieser Erwartung, die sich auf gute Gründe wie den Krieg in der Ukraine und wachsende Verteidigungsausgaben stützt, erscheint die Bewertung dieser beiden Titel auch nicht zu hoch. Wobei es natürlich immer besonders bei hohen Erwartungen zu Enttäuschungen kommen kann, wenn die Unternehmen nicht entsprechend liefern. Bei Renk wiederum raten mehrere Analysten ob des erreichten Bewertungsniveaus zur Vorsicht.

Nach extrem hohen Kursgewinnen sind natürlich auch die Aktien der Magnificent Seven anfällig für Gewinnmitnahmen. Hinzu kommt, dass die US-Notenbank wohl zunächst einmal von Zinssenkungen absehen dürfte. Hoch bewertet erscheinen zum Beispiel Nvidia, Microsoft und Amazon. Bei diesen Werten richtet sich entsprechend der Blick auf die bevorstehende Quartalssaison. Falls einer dieser Titel nicht wie erwartet liefert, sind größere Kurskorrekturen absehbar. Extrem hoch bewertet erscheint Tesla, aber auch hier stellt sich die Frage, wie schnell der E-Auto-Bauer weiter wächst und wie die Zahlen ausfallen. Gegenüber ihrem Kurshoch hat die Tesla-Aktie jedenfalls bereits massiv eingebüßt.