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Selbstgewähltes Schicksal

Der Brexit sorgt in Großbritannien für immer neue Kosten. Nun müssen bestimmte Lebensmittel mit "Not for EU" ausgezeichnet werden, um Brüsseler Ängsten Rechnung zu tragen.

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Der britische Lebensmitteleinzelhandel hat ein neues Aufregerthema. Ab Oktober müssen bestimmte Fleisch- und Milchprodukte, die nach Nordirland verschifft werden, mit „Not for EU“ ausgezeichnet werden. Damit soll der Angst Rechnung getragen werden, dass die in der EU künstlich hoch gehaltenen Preise für heimische Agrarerzeugnisse durch Importe via Ulster ins Wanken geraten könnten. Die Kennzeichnungspflicht ist Teil der Zugeständnisse, die der britische Premier Rishi Sunak im Februar in Windsor machte, um den Konflikt um Kontrollen im innerbritischen Warenverkehr zu entschärfen. Der Handel klagt über zusätzliche Kosten. Wie schon beim EU-Austritt handelt es sich um selbstgewähltes Schicksal. Wäre die britische Regierung selbstbewusster aufgetreten, hätte Sunak weniger Kröten schlucken müssen. Und weil Landwirte immer noch stark subventioniert und gegen den Rest der Welt abgeschirmt werden, zahlen Verbraucher für Lebensmittel trotz EU-Austritt überhöhte Preise. Dagegen fallen die Zusatzkosten für die Auszeichnungspflicht nicht ins Gewicht.

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