Hauptversammlungen sind so eine Sache. Die Aktionärstreffen sollten eigentlich dem fruchtbaren Austausch von Management und Eigentümern dienen. In der Realität treten neben professionellen Anlegern aber häufig viele illustre Gestalten auf, die zuweilen ihre privaten Interessen als Kunde des jeweiligen Unternehmens vertreten. Dies war auch bei der diesjährigen Online-Hauptversammlung der Allianz zu beobachten. Allerdings zeigte der Versicherer, dass er das Geschäft der Kommunikation mit den Investoren im neuen Format beherrscht. Souverän führte Aufsichtsratschef Michael Diekmann durch die gut sechs Stunden. CEO Oliver Bäte band seine
Vorstandskollegen vorbildlich in die Beantwortung der Fragen ein. Zudem war sein Eingangs-Statement keine Aneinanderreihung von Selbstverständlichkeiten, vielmehr legte er auch den Finger in die Wunden der Allianz. Besonders bemerkenswert: Die Antworten waren weder länglich noch ausweichend. Kurz und trotzdem inhaltsstark beantwortete die Verwaltung die Fragen der Aktionäre. So macht Hauptversammlung Spaß.