Die Nachricht vom Tod der Filiale ist übertrieben
Die Nachricht vom Tod der Filiale ist stark übertrieben. Angelehnt an ein Bonmot von Mark Twain werden viele Bankniederlassungen die Flurbereinigung überstehen. Klar ist, dass ihre Zahl weiter drastisch abnehmen wird. Fusionsbedingt gibt es weniger Banken und Sparkassen. Die stehen unter Kostendruck und geben Filialen auf oder legen sie zusammen. Auch finden Regionalinstitute nicht genügend Personal, um Niederlassungen zu besetzen. Automatensprengungen tun ein Übriges. Banken geben Zweigstellen auf, weil das Risiko zu hoch ist. Jene, die übrigbleiben, werden weniger als Abwicklungsraum simpler Dienstleistungen denn als Ort hochwertiger Beratung dienen. Banken werden also auch an Filialen festhalten, sei es des Wettbewerbsfaktors wegen, sei es, um in entscheidenden Lebenslagen den Kunden und jenen, die es werden könnten, zur Seite zu stehen. Wenn es um Studien- oder Baufinanzierung, Altersvorsorge und andere wichtige Entscheidungen geht, ist auch für jüngere Semester der Hausbankbesuch angesagt. Diesen Vertrauensvorschuss wollen viele Institute nicht verspielen.