Überschuss steigt erstmals wieder

BayernLB gelingt Zinswende

Im dritten Quartal dieses Jahres hat der Zinsüberschuss der Bayerischen Landesbank erstmals seit Ende 2024 wieder zugelegt. Das liegt vor allem an der Direktbank DKB, aber auch an einem Basiseffekt.

BayernLB gelingt Zinswende

BayernLB gelingt Zinswende

Zinsüberschuss steigt im dritten Quartal erstmals wieder – Nah am Jahresgewinnziel

jh München

Die Bayerische Landesbank (BayernLB) hat den Rückgang des Zinsüberschusses gestoppt. Im dritten Quartal erzielte sie 683 Mill. Euro. Das waren 6 Mill. Euro mehr als von Juli bis September im Vorjahr. Die Bank begründet das ordentliche Abschneiden mit einem deutlich positiven Trend der Erträge aus dem Privatkundengeschäft der Direktbank DKB. Grund für den leichten Anstieg ist freilich auch ein Basiseffekt, da die Europäische Zentralbank im Juni 2024 begonnen hat, die Leitzinsen zu senken. Für die ersten neun Monate in diesem Jahr ergibt sich noch ein Rückgang des Zinsüberschusses um 7% auf gut 1,9 Mrd. Euro.

Den mit Abstand größten Teil trug abermals die DKB bei. Deren Zinsüberschuss verringerte sich von Januar bis September um 5,1% auf 1,35 Mrd. Euro. Die BayernLB weist auf das gesunkene Zinsniveau hin, betont aber, dass der Zinsertrag der DKB „wegen positiver Entwicklungen im Kredit- und Einlagengeschäft“ auf einem hohen Niveau geblieben sei.

Weniger Risikovorsorge

Das Ergebnis vor Steuern steigerte die Landesbank im dritten Quartal auf 433 (410) Mill. Euro. Das lag vor allem daran, dass der Provisionsüberschuss wie der Zinsertrag um 6 Mill. Euro gestiegen ist sowie an einer auf 57 (109) Mill. Euro gesunkenen Risikovorsorge. Für die ersten neun Monate weist die BayernLB für diesen Posten 157 (263) Mill. Euro aus. Den größten Anteil daran hat auch hier die DKB mit 70 Mill. Euro – in ihrem Privatkundengeschäft. Hinzu kommen nach Angaben der Landesbank wenige Einzelfälle im Immobilien-Portfolio und im Firmenkundengeschäft.

Der Vorstandsvorsitzende Stephan Winkelmeier spricht wie schon nach den vorangegangenen Quartalsabschlüssen von einem diversifizierten, resilienten Geschäftsmodell. So habe die Bank „trotz des gesunkenen Zinsniveaus solide Erträge erzielt“.

Nah am Ziel für den Jahresgewinn

Zwar ist im dritten Quartal vor Steuern das Ergebnis gestiegen, wegen deutlich höherer Ertragsteuern (117 Mill. nach 48 Mill. Euro) aber nicht der Konzerngewinn. Für diese Größe weist die Bank 316 (361) Mill. Euro aus. Rückerstattungen von Steuern und Beiträgen erwähnt sie auch im Zusammenhang mit dem Ergebnisrückgang in den ersten neun Monaten auf 1,18 (1,35) Mrd. Euro vor Steuern.

Mit den knapp 1,2 Mrd. Euro liegt die Landesbank schon jetzt nah am oberen Ende der für das gesamte Jahr angestrebten Spanne von 1 Mrd. bis 1,3 Mrd. Euro. Im vierten Quartal ist das Ergebnis in der Regel niedriger als in den anderen drei Jahresabschnitten. Im vergangenen Jahr waren es von Oktober bis Dezember 225 Mill. Euro. Das liegt vor allem daran, dass der Vorstand versucht, möglichst alle Risiken im Jahresabschluss zu erfassen und ohne diese Lasten ins neue Jahr zu starten.

Drei Viertel des Ergebnisses liefert die DKB

Die DKB, hinter der ING die zweitgrößte Direktbank in Deutschland, bestätigte ihre Rolle als zuverlässig stärkste Ertragssäule der BayernLB. Mit einem nahezu stabilen Ergebnis vor Steuern von 881 (882) Mill. Euro stieg ihr Anteil am Konzernwert in den ersten neun Monaten auf fast 75 (65)%.