Schiraldi erhöht Druck auf Deutsche Bank
Schiraldi erhöht Druck auf Deutsche Bank
Schiraldi erhöht Druck
auf die Deutsche Bank
Investmentbanker prangert Netting-Praxis bei der EZB an
lee Frankfurt
Im Rahmen seiner Schadensersatzklage gegen die Deutsche Bank zieht Dario Schiraldi alle Register. Wie die „Financial Times“ am Dienstag berichtete, hat der Investmentbanker die bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelte Bankenaufsicht wegen der Bilanzierungspraxis seines früheren Arbeitgebers angeschrieben. Konkret geht es um das Verrechnen von Forderungen. Wegen des sogenannten Netting war die Deutsche Bank während der Finanzkrise in der Branche zeitweise misstrauisch beäugt worden.
Bislang keine formelle Untersuchung eingeleitet
Wie das Blatt unter Berufung auf Insider berichtet, prüfen die Aufseher den von Schiraldi erhobenen Vorwurf, dass die Deutsche Bank die Risiken in ihrer Bilanz heruntergespielt und ein irreführendes Bild ihrer Finanzlage gezeichnet hat. Ob eine formelle Untersuchung eingeleitet werde, sei noch nicht entschieden.
Schiraldi, der die Deutsche Bank 2016 verlassen hat, fordert 152 Mill. Euro von seinem früheren Arbeitgeber, dem er im Rahmen der Aufarbeitung der sogenannten Santorini-Deals Rufschädigung vorwirft. Laut Anklageschrift, aus der „Der Spiegel" im Sommer zitierte, erhebt er auch scharfe Vorwürfe gegen CEO Christian Sewing. Die mündliche Verhandlung am Frankfurter Landgericht ist auf das kommende Frühjahr vertagt worden (Az. 2-19 O 153/24). In London sind in der Angelegenheit weitere Mitarbeiterklagen anhängig.
Die Deutsche Bank bekräftigte am Dienstag, dass sie die Klagen als vollständig unbegründet ansieht. „Wir wenden Netting gemäß den einschlägigen Rechnungslegungsstandards und im Einklang mit der generell gängigen Branchenpraxis an“, heißt es in der Stellungnahme.
