Marcus Mosen soll Co-CEO von N26 werden
Marcus Mosen wird Co-CEO von N26
Venture-Capital-Investoren schicken Aufsichtsratschef an die Spitze der Digitalbank
bg/cru/wf Frankfurt/Berlin
Update 19.08., 14:30 Uhr: N26 hat den Rückzug von Valentin Stalf bestätigt. Nach einer Übergangszeit werde er in den Aufsichtsrat wechseln. Wie die Bank weiter mitteilte, werden Maximilian Tayenthal im Vorstand verbleiben. Die Neubesetzung durch Marcus Mosen wurde nicht bestätigt.
Bei der Neuordnung der Führung von N26 gibt es eine erste fixe Vereinbarung in den Gremien der Neobank. In die Rolle eines Co-CEO bei den Berlinern soll der bisherige Aufsichtsratschef Marcus Mosen rücken. Der 60 Jahre alte Manager löst auf diesem Posten Valentin Stalf ab, den einen der beiden Gründer. Das wird aus Führungskreisen bestätigt. Mosen selbst lehnte einen Kommentar dazu ab. Eingefädelt wurde der geplante Wechsel an der Spitze von einigen der Eigentümer aus der Venture-Capital-Szene, darunter die britische Wagniskapitalgesellschaft Hedosophia, sowie Earlybird aus Berlin und Coatue aus New York. Zuerst berichtete die Financial Times darüber.
Die Investoren reagieren mit dem Austausch der Führung auf die anhaltende Kritik der Finanzaufsicht BaFin, die nach einer Untersuchung im vierten Quartal 2024 Schwächen der internen Kontrollsysteme bemängelt hatte. Die beiden aus Wien stammenden Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal halten je 10% des Kapitals, verfügen aber zusätzlich über Mehrfachstimmrechte, die ihnen einen größeren Einfluss sichern. Damit sie diese Stimmrechte aufgeben, sollen die Investoren im Gegenzug auf einen Teil von garantierten Renditen aus der letzten Finanzierungsrunde verzichten.
Abkühlungsphase umstritten
Während Stalf schon im September in den Aufsichtsrat wechseln könnte, soll Tayenthal den Posten des Co-CEO erst zum Jahresende 2025 räumen. Offen ist, ob Stalf ohne Abkühlungsphase in das Kontrollgremium wechseln kann. Die Investoren und dem Anschein nach auch die BaFin würden eine Abkühlungsphase bevorzugen. Wer der zweite Co-CEO neben Mosen werden soll, ist ebenfalls noch offen.
Mosen, der bis Ende 2018 CEO des Zahlungsdienstleister Concardis war (inzwischen vom italienischen Mutterkonzern umbenannt in Nexi Germany), verfügt über Management-Erfahrung in der Payment- und Fintech-Branche. Er hatte Führungspositionen bei Ingenico, Ogone, Easycash, First Data und GZS inne. Darüber hinaus ist er Autor und Herausgeber von Beiträgen zu digitalen Finanzthemen. Bei N26 war Mosen schon ganz früh als Investor eingestiegen.