Handelskonflikte halten Inflation weltweit hoch
Handelskonflikte halten Inflation weltweit hoch
mpi Frankfurt
Ökonomen erwarten, dass die Inflation in den allermeisten Ländern weltweit oberhalb der jeweiligen Zielwerte der Notenbanken verharren wird. „Die Inflationserwartungen haben sich auf hohem Niveau stabilisiert – sowohl kurzfristig als auch mit Blick auf die kommenden Jahre“, sagt Philipp Heil vom Ifo Institut. „Ein wesentlicher Treiber der Inflation sind laut den Experten die aktuellen Handelskonflikte und Importzölle.“
Das Münchner Institut hat 1340 Volkswirte aus 121 Ländern zu ihren Inflationserwartungen befragt. Im Durchschnitt rechnen sie für das laufende Jahr mit einer globalen Teuerung von 4,0%. Dies entspricht exakt der Vorhersage vor einem Quartal. Für die kommenden beiden Jahren rechnen sie mit nur einem marginalen Rückgang der Inflation.
Je nach Region fallen die Prognosen jedoch sehr unterschiedlich aus. Für Westeuropa sagen die Ökonomen mit 1,8% die weltweit niedrigste Inflation in diesem Jahr voraus. Das wäre etwas weniger, als die EZB mittelfristig für die gesamte Eurozone anstrebt. Die kurzfristigen Inflationserwartungen für die USA liegen bei 3,1%. Die Volkswirte rechnen wegen der Zölle im kommenden Jahr mit einem weiteren Anstieg auf 3,7%. Das Inflationsziel der Fed von 2,0% könnte also in weite Ferne rücken. Die höchsten Inflationserwartungen – sowohl kurz- als auch mittelfristig – gibt es für Nordafrika, gefolgt von Ostafrika.