Altice France kann mit Schuldenabbau beginnen
Altice France kann mit Schuldenabbau beginnen
Möglicher Startschuss für Konsolidierung in Telekombranche
wü Paris
von Gesche Wüpper, Paris
Der Weg für die finanzielle Restrukturierung von Altice France ist endgültig frei – und damit auch für eine mögliche Konsolidierung der Telekombranche in Frankreich. Die Staatsanwaltschaft Paris hat sich entschlossen, entgegen den Wünschen von Gewerkschaften keine Berufung gegen die Entscheidung des Wirtschaftsgerichts einzulegen.
Das Urteil macht den Weg für einen Verkauf der Altice-Tochter SFR frei, dem zweitgrößten Telekomanbieter des Landes vor Orange. Laut Informationen der französischen Presse arbeiten die Wettbewerber Bouygues Telecom, Free (Iliad) und Orange schon seit Wochen an Plänen für eine Übernahme. Der französische Telekommarkt gilt als heiß umkämpft, seitdem vor 13 Jahren Free als vierter Anbieter auf den Plan getreten war.
Das Gericht hatte das von der SFR-Mutter mit Gläubigern getroffene Abkommen zur Restrukturierung der Schulden in Höhe von 24 Mrd. Euro Anfang August gebilligt. Die Schuldenrestrukturierung soll am 1. Oktober in Kraft treten, so der Plan von Altice France. Der Konzern will die Kredittransaktionen bis zum 4. September melden. Das Tauschangebot für neue Finanzinstrumente soll am 26. September enden. Das von Altice France mit den Gläubigern getroffene Abkommen soll die Schulden um 8,6 Mrd. Euro senken. Dafür sollen die Geldgeber, darunter BlackRock, Pimco und Fidelity, 45% des Kapitals erhalten. Altice-Gründer Patrick Drahi soll 55% behalten.