Windenergie

Nordex überrascht mit Zuversicht im Ausblick

Der Windturbinenbauer Nordex stellt für das Geschäftsjahr 2021 eine deutliche Verbesserung seiner Profitabilität in Aussicht. Wie das seit Montag im MDax vertretene Unternehmen aus Hamburg bei der Vorlage seiner Jahresbilanz 2020 ankündigte, wird...

Nordex überrascht mit Zuversicht im Ausblick

ste Hamburg

Der Windturbinenbauer Nordex stellt für das Geschäftsjahr 2021 eine deutliche Verbesserung seiner Profitabilität in Aussicht. Wie das seit Montag im MDax vertretene Unternehmen aus Hamburg bei der Vorlage seiner Jahresbilanz 2020 ankündigte, wird bei der operativen Ergebnis-Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) im Korridor zwischen 4,0 und 5,5% gerechnet – nach 2,0 (i.V. 3,8)% im vergangenen Turnus. Der Konzernumsatz, 2020 um fast 42% auf 4,65 Mrd. Euro gestiegen, soll dabei auf 4,7 bis 5,2 Mrd. Euro zulegen.

Als Grund für die sich bessernde Profitabilität verwies Nordex darauf, dass margenschwache Projekte ausliefen und der Anteil an Projekten mit der profitableren Delta-4000-Plattform sukzessive zunehme. Der Konzern erwartet demzufolge ein Ansteigen der Marge im Jahresverlauf. Zudem sei aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass sich die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf das laufende Geschäft ab dem zweiten Quartal reduzieren. Mit Blick auf den weiteren Aus- und Umbau der Lieferkette plant Nordex den Angaben zufolge ferner erneut mit Investitionen von rund 180 Mill. Euro. Die auf den Konzernumsatz bezogene Working-Capital-Quote soll Ende 2021 bei unter –6% liegen – nach –6,3 (i.V. –9,3)% am Ende des vergangenen Turnus.

Das Auftragsbuch für neue Windenergieanlagen im Segment Projekte erreichte Ende 2020 mit 5,3 (5,5) Mrd. Euro fast das Vorjahresniveau. Trotz einiger Verzögerungen durch die Pandemie habe sich eine erneut erfreuliche Entwicklung beim Auftragseingang ergeben, so Nordex. Stärkste Einzelmärkte waren demnach die USA, Brasilien, Chile, Deutschland, Norwegen, Großbritannien und Finnland, wobei sich der Auftragseingang 2020 insgesamt wieder stärker in Richtung der etablierten Märkte in Europa und Nordamerika verschoben habe.

Die technische Leistungsfähigkeit und der damit verbundene hohe Kundennutzen der aktuellen Turbinengeneration hätten zu einer stabilen Preisentwicklung geführt, teilte der Konzern weiter mit. Damit gehe eine deutlich verbesserte Ergebnismarge des Auftragsbestands einher. Per Ende vergangenen Jahres habe man bereits 88% des für 2021 geplanten Umsatzes im Segment Projekte mit festen Auftragseingängen abgedeckt. Bei der Umsatzentwicklung geht Nordex von einer relativen Gleichverteilung der Erlöse über die Quartale aus.

Der Windkraftanlagenbauer, der vorläufige Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr bereits am 5. März veröffentlicht hatte, bekräftigte die strategischen Ziele für 2022, die einen Umsatz von rund 5 Mrd. Euro und eine Ebitda-Marge von 8% vorsehen. Bis Ende 2022 soll auch ein Programm zur Ergebnissteigerung seine volle Wirkung entfalten, das neben der Weiterentwicklung der Lieferkette unter anderem auf den Ausbau von Produktionskapazitäten in Indien auf 4 Gigawatt zielt. Die Nordex-Aktie legte am Dienstag um 7,3% auf 24,50 Euro zu. Die Signale von Nordex seien optimistischer als erwartet, hieß es bei Goldman Sachs. Auch das Analysehaus Jefferies erklärte, die Jahresprognose 2021 liege über den Markterwartungen.

Nordex
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20202019
Auftragseingang142184415
Umsatz46513285
Ebitda94124
Ebitda-Marge (%)2,03,8
Ebit-Marge (%)2–0,80,1
Konzernergebnis–130–73
Freier Cash-flow–120–126
Liquidität778510
Nettoverschuldung4184
Eigenkapitalquote (%)17,518,6
Beschäftigtenzahl85276880
Marktwert (23.3.2021) 2875
1) Segment Projekte; 2) vor KaufpreisallokationBörsen-Zeitung
BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.