Pharmabranche

Novartis fokussiert sich auf ergänzende M&A-Ziele

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis erteilt den in der Branche durchaus üblichen Mega-Fusionen eine Absage. „Größere Akquisitionen können sehr disruptiv sein und die erwartete Wertschöpfung wird häufig nicht realisiert“, sagt Finanzchef Harry...

Novartis fokussiert sich auf ergänzende M&A-Ziele

swa Frankfurt

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis erteilt den in der Branche durchaus üblichen Mega-Fusionen eine Absage. „Größere Akquisitionen können sehr disruptiv sein und die erwartete Wertschöpfung wird häufig nicht realisiert“, sagt Finanzchef Harry Kirsch im Interview der Börsen-Zeitung. „Unsere Strategie fokussiert sich deshalb auf arrondierende M&A-Ziele und ist sehr opportunistisch ausgerichtet“, unterstreicht der Manager.

Das Unternehmen folge im Zuge der Kapitalallokation der Vorgabe, Transaktionen bis zu einem Volumen von 5% der Marktkapitalisierung pro Jahr durchzuführen – damit steht immerhin ein Volumen von 10 Mrd. Dollar zur Verfügung. Hier folge der Pharmakonzern keiner Formel, in einem Jahr finde man mehr Akquisitionsziele, im anderen weniger. In dieses Limit passt der Anfang 2020 abgeschlossene Erwerb der US-Biotechnologiefirma The Medicines Company für knapp 10 Mrd. Dollar. Jüngster Kauf ist die gerade bekanntgegebene Übernahme eines Antibiotika-Geschäfts des britischen Wettbewerbers GSK für 350 Mill. Dollar durch die Tochter Sandoz. Der Konzern erwarte eine weitere Steigerung des operativen Cash-flow, bekräftigt Kirsch.

Kritik an der in diesem Jahr vergleichsweise moderaten Dividendenerhöhung weist der CFO zurück. Die Ausschüttungspolitik sei darauf ausgerichtet, die Dividende in Schweizer Franken in jedem Jahr zu erhöhen. „Die Dividende wird von unseren Aktionären generell sehr geschätzt“, weiß Kirsch. Die Entwicklung müsse man langfristig betrachten und nicht an einem Jahr allein festmachen. Zudem habe Novartis die Dividende nach Abspaltung der Augenheilkundesparte Alcon nicht angetastet.

In der Finanzierung hat Novartis zuletzt für Aufmerksamkeit gesorgt, als sie als erstes Pharmaunternehmen eine an Nachhaltigkeitsziele gekoppelte Anleihe begeben hat. Es sei nicht darum gegangen, günstigere Konditionen zu erzielen, sondern „ein Zeichen zu setzen“, sagt Kirsch.

Interview Seite 8

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