Deutsche Exporte wachsen langsamer
Die deutschen Unternehmen haben ihre Exporte im April den zwölften Monat in Folge gesteigert. Sie wuchsen allerdings nur noch um 0,3% zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,5% gerechnet, nach einem Zuwachs von 1,3% im März. Die Importe fielen zugleich mit 1,7% unerwartet deutlich. Damit lagen die Exporte um 0,5% unter und die Importe 5,5% über dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.
Im April verkauften die Unternehmen Waren im Wert von 111,8 Mrd. Euro ins Ausland. Verglichen mit April 2020 – dem ersten vollen Lockdown-Monat in der Corona-Krise – ist das eine Zunahme von 47,7%. Dabei wuchsen die Ausfuhren zum wichtigsten Exportkunden USA um 58,6%, die nach Großbritannien um 64,1% und die nach China um 16,0%. Das Auslandsgeschäft mit den EU-Ländern legte um 58,6% zu.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat seine Exportprognose wegen der von den USA und China angeführten Erholung der Weltwirtschaft kürzlich erhöht. Deutsche Firmen dürften demnach in diesem Jahr 8% mehr ausführen. Zuvor lag die Erwartung nur bei 6%. Wegen der Corona-Krise waren die Ausfuhren 2020 um mehr als 9% eingebrochen.