Arconic sucht ihr Glück mit viertem CEO in zwei Jahren
sp – Der US-Aluminiumspezialist Arconic hat etwas mehr als zwei Jahre nach dem Start als Spin-off der traditionsreichen Alcoa bereits zum dritten Mal den Mann an der Spitze ausgetauscht. Ab sofort trägt der 65-jährige John Plant die operative Verantwortung. Der ehemalige Chef des Automobilzulieferers TRW Automotive, der seit 2015 zu ZF Friedrichshafen gehört, sitzt seit 2016 im Aufsichtsrat von Alcoa und wurde im Herbst 2017 mit Zustimmung des Hedgefonds Elliott Management zum Chairman von Arconic berufen. In der gleichen Mitteilung kündigte der Konzern damals an, dass Chip Blankenship Anfang 2018 in die Rolle des CEO schlüpfen werde, nachdem David Hess im April 2017 interimistisch für den ehemaligen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld übernommen hatte. Der langjährige CEO von Alcoa hatte sich nach der Abspaltung von Arconic im November 2016 über Monate einen erbitterten Kampf mit dem Großaktionär Elliott Management geliefert und zog in dem Proxy-Fight den Kürzeren. Mandat auf ein Jahr begrenztFür Blankenship, einen ehemaligen Manager von General Electric, ist nach nur einem Jahr an der Konzernspitze von Arconic auch schon wieder Schluss, nachdem das Unternehmen vor wenigen Tagen mitgeteilt hatte, dass die seit Monaten laufenden Gespräche über einen milliardenschweren Verkauf an die Beteiligungsgesellschaft Apollo Management gescheitert sind.Jetzt will sich Arconic unter der Regie von Plant aufspalten, einen Teil des Kerngeschäfts gesondert an die Börse bringen und für einen kleineren Happen womöglich doch noch einen Käufer finden. Das Mandat von Plant als CEO ist auf ein Jahr begrenzt. An seiner Seite steht Elmer Doty, der 2017 von Elliott in den Board geholt und jetzt zum Chief Operating Officer berufen wurde. Der 64-Jährige hat als ehemaliger CEO von Vought Aircraft Industries und Accodyne Industries viel Erfahrung und gute Kontakte zur Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie. Vor seiner Berufung in den Konzernvorstand von Arconic war Doty außerdem für die Beteiligungsgesellschaft The Carlyle Group tätig.Bei Alcoa, von der Arconic mit großen Ambitionen abgelöst wurde, sitzt immer noch Roy Harvey an der Spitze, der den Job mit dem Spin-off vor zwei Jahren übernommen hat.