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Aufsichtsrat von Ceconomy berät über Wechsel im Vorstand

ab - Die dritte Gewinnwarnung des Elektronikhändlers Ceconomy Anfang der Woche hat nicht nur einen derben Kursabsturz nach sich gezogen, sondern könnte womöglich auch in personellen Veränderungen im Vorstand münden. Nach Informationen der...

Aufsichtsrat von Ceconomy berät über Wechsel im Vorstand

ab – Die dritte Gewinnwarnung des Elektronikhändlers Ceconomy Anfang der Woche hat nicht nur einen derben Kursabsturz nach sich gezogen, sondern könnte womöglich auch in personellen Veränderungen im Vorstand münden. Nach Informationen der Börsen-Zeitung tritt der Aufsichtsrat des aus der Metro hervorgegangenen Händlers für Unterhaltungselektronik heute zusammen, um genau darüber zu beraten. Ceconomy selbst lehnte eine Stellungnahme ab. Insbesondere Freenet-Chef Christoph Vilanek hält mit seinem Ärger nicht hinterm Berg. Das Investment des Mobilfunkanbieters – Freenet hatte Ceconomy im Juni mit einer Kapitalerhöhung um 10 % aus der Verlegenheit geholfen – hat sich inzwischen nahezu halbiert. Schon am Dienstag forderte Vilanek personelle Konsequenzen (vgl. BZ vom 10. Oktober).Gegenüber Bloomberg legte er gestern noch einmal nach: “Ich fürchte, dass es ohne personelle Konsequenzen nicht gehen wird.” Er habe Aufsichtsratschef Jürgen Fitschen einen Aktionsplan vorgelegt und Verbesserungen im Geschäftsmodell und der Corporate Governance angemahnt. Trotz einer Beteiligung von 9,1 % ist Freenet (noch) nicht im Kontrollgremium vertreten. Doch auch die übrigen Großaktionäre, allen voran der Familienkonzern Haniel als größter Einzelaktionär mit 22,7 %, dürften angesichts des ernüchternden Geschäftsverlaufs und der verbesserungswürdigen Kapitalmarktkommunikation des Unternehmens alles andere als erfreut sein.Der Ruf nach personellen Konsequenzen betrifft dem Vernehmen zuvorderst Finanzchef Mark Frese. Dieser war im Zuge der Aufspaltung der Metro Group, wo er seit 2012 als Finanzvorstand fungierte, in gleicher Funktion zu Ceconomy gewechselt. Die zweite Gewinnwarnung binnen drei Wochen hatte der SDax-Wert mit hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Ergebnisbeiträgen der Media-Saturn-Gruppe, dem eigentlichen Asset von Ceconomy begründet. Insbesondere bei den Rückvergütungen der Lieferanten soll der Vorstand mit den Erwartungen völlig danebengelegen haben.Dass Vilanek mit seiner Forderung nach personellen Konsequenzen nicht alleine dasteht, zeigte sich an der gestrigen Kursreaktion. Nachdem erste Spekulationen die Runde gemacht hatten, drehte die Aktie in positives Terrain. In der Spitze legte der Kurs um 10 % zu. Dennoch notiert die Aktie weiterhin um 18 % unter dem Schlusskurs von Montag, dem Tag vor der jüngsten Gewinnwarnung.