Aufsichtsratschef übernimmt bei Washtec vorübergehend das Ruder
sck – Nach einer erneuten Gewinnwarnung hat der Aufsichtsratsvorsitzende von Washtec für eine Übergangsphase die Führung übernommen. Das Augsburger Unternehmen teilte ad hoc mit, dass der Aufsichtsrat Günter Blaschke (Jahrgang 1949) “für die Zeit vom 15. Juli bis zum 31. Dezember 2019 (. . .) zum Mitglied und zugleich Vorsitzenden des Vorstands” bestellt habe. Der frühere Chef des Großküchenausstatters Rational ist seit Mai 2014 Chefaufseher des Autowaschanlagenherstellers. Für die Dauer der Entsendung übernimmt laut Washtec Blaschkes Stellvertreter, Ulrich Bellgardt (Jahrgang 1957), die Aufgabe des Vorsitzenden des Kontrollgremiums.Vom 1. Januar 2020 an soll Ralf Koeppe (Jahrgang 1965) nach Konzernangaben auf Blaschke folgen. Washtec bestellte den Maschinenbauingenieur zum 1. Juli dieses Jahres zunächst als Chief Technical Officer (CTO) in den Vorstand. Washtec holte ihn von Bosch Rexroth, wo er als CTO der Sparte Automation & Electrification arbeitete. Zuvor war Koeppe in leitenden Positionen beim Roboterbauer Kuka tätig gewesen. Auch nach der Übernahme des Vorstandsvorsitzes soll er bei Washtec das Technikressort verantworten. Der Vorstand von Washtec besteht aus vier Personen.Mit diesen Entscheidungen besetzt Washtec nach mehr als fünf Monaten die vakante Stelle des CEO neu. Ende Februar gab das Unternehmen bekannt, dass der Vorstandsvorsitzende Volker Zimmermann mit sofortiger Wirkung gehe (vgl. BZ vom 28. Februar). Washtec musste im Herbst 2018 die Prognose senken. Seinerzeit begründete der CEO die Korrektur damit, dass sich der Einbau von Anlagen in den USA verzögert habe. Am Montag schockte der Konzern abermals die Anleger mit einer gesenkten Ergebnisprognose (vgl. BZ vom 9. Juli). Der Vorstand wies darauf hin, dass 2019 das Geschäft mit Großkunden nicht wie erwartet anzieht. Die Aktie brach um 11% ein. Seit Anfang 2018 büßte das Papier 40 % an Wert ein. Am Donnerstag reagierten die Anleger auf die Nachricht über die Neubesetzung der CEO-Position erleichtert. Der Titel des SDax-Mitglieds schoss zeitweise um 2,9 % nach oben und beendete den Xetra-Handel bei 50,10 Euro (+0,9 %).