Bayer bekommt mit Sarena Lin wieder eine Frau in den Vorstand
ab – Erst ein Jahr ist es her, dass der Vorstand von Bayer von sieben auf fünf Köpfe verkleinert wurde. Zum 1. Februar wird das Führungsgremium nun wieder auf sechs Personen erweitert, wie der Leverkusener Konzern mitteilte. Noch dazu wird das Führungsgremium mit Sarena Lin um eine Frau erweitert. Damit kommt Aufsichtsratschef Norbert Winkeljohann nicht nur einem Versprechen nach, sondern greift auch die Bestrebungen des Gesetzgebers hinsichtlich eines Frauenanteils im Vorstand von börsennotierten Unternehmen auf. Mit Erica Mann hatte von 2016 bis März 2018 erstmals eine Frau dem obersten Führungsgremium von Bayer angehört.Lin werde als Chief Transformation und Talent Officer in die Führungsriege eintreten, die Bereiche Personal, Strategie und Business Consulting verantworten und die beschleunigte Transformation vorantreiben, heißt es. Zudem übernimmt die 50-Jährige die Funktion der Arbeitsdirektorin. Diese Aufgabe hatte Vorstandschef Werner Baumann mit dem Ausscheiden von Personalvorstand Hartmut Klusik 2020 zusätzlich übernommen.Auch bei ihrem bisherigen Arbeitgeber, dem Tiermedizinkonzern Elanco, ist die studierte Informatikerin für “Transformation and Technology” zuständig. Wohl mehr als ein Zufall: Bayer hatte das Geschäft mit Tiermedizin 2020 an Elanco veräußert.In puncto Diversity bringt Lin einiges mit. Denn die verheiratete Mutter besitzt neben der US- auch die taiwanesische Staatsbürgerschaft und spricht neben Englisch auch Chinesisch (Mandarin). In Deutsch verfügt sie nach den Angaben über Grundkenntnisse. Entsprechend groß fällt der Vorschusslorbeer seitens des Aufsichtsratschefs aus: “Sarena Lin wird den Vorstand von Bayer mit ihrer internationalen Erfahrung, strategischer Kompetenz, Führungsqualitäten und ihrer Fähigkeit, große Transformationen zu steuern, bereichern.” Verbunden ist das Lob mit der Aufforderung an den Vorstand, die eingeleitete Transformation entschieden voranzutreiben. “Die führenden Positionen des Unternehmens in attraktiven Life-Science-Geschäften müssen in beschleunigtes Wachstum und Wertschöpfung umgesetzt werden”, verlangt Winkeljohann.Lin, in Taipeh geboren, studierte an der Harvard University und graduierte mit einem Bachelor-Abschluss. Anschließend erwarb sie an der Yale University einen MBA in Strategie und einen Master-Abschluss in Internationalen Beziehungen. 1998 trat sie bei McKinsey ein. Von 2011 bis 2017 arbeitete sie bei Cargill, zuletzt als President des Bereichs “Feed and Nutrition”. 2018 wechselte sie zu Elanco, die seinerzeit aus dem Pharmakonzern Eli Lilly herausgetrennt wurde.