Mitch Landrieu

Bidens Mann für die Infrastruktur

Mitch Landrieu, dem nach Hurrikan „Katrina“ eine entscheidende Rolle beim Wiederaufbau von New Orleans zukam, ist nun für die Umsetzung von US-Präsident Joe Bidens Infrastrukturpaket zuständig.

Bidens Mann für die Infrastruktur

det – Nach dem Jahrhundert-Hurrikan „Katrina“ hat sich Mitch Lan­drieu (61) als durchsetzungsstarker Pragmatiker profiliert, der New Or­leans zum Wiederaufbau verholfen hat. Nun hat US-Präsident Joe Biden seinem Parteifreund die Um­setzung des 1,2 Bill. Dollar schweren Infrastrukturpakets anvertraut, das am Montag mit Bidens Unterschrift Rechtskraft erlangte.

Der Karrierepolitiker Landrieu studierte Politikwissenschaften und promovierte als Jurist an der Loyola-Universität in seiner Heimatstadt New Orleans. Kurz nach der Promotion wurde er in das Repräsentantenhaus des Staates Louisiana gewählt und vertrat dort 16 Jahre lang denselben Bezirk, für den zuvor seine Schwester und sein Vater ins Parlament eingezogen waren. 2004 wurde Landrieu stellvertretender Gouverneur Louisianas und kämpfte un­ermüdlich für den Wiederaufbau von New Orleans. In den Jahren nach der verheerenden Naturkatastrophe, die 2005 mehr als 1800 Menschenleben forderte und weite Teile der Stadt in Trümmer legte, nutzte er sein Verhandlungsgeschick und Netzwerk an politischen Kontakten, um staatliche Hilfen in Milliardenhöhe sicherzustellen. Mit diesem Geld konnten zahlreiche Projekte für den Wiederaufbau der Infrastruktur realisiert werden. 2010 bewarb er sich erfolgreich um seinen Traumjob als Bürgermeister seiner Geburtsstadt. 2014 wurde er von den Wählern für weitere vier Jahre im Amt bestätigt.

Während seiner gesamten Laufbahn stand Landrieu in dem Ruf, ein praxisorientierter Macher zu sein, der vor keiner Herausforderung zurückschreckt. Ähnlich wie sein neuer Chef Biden schmiedete er dabei Kompromisse und strebte überparteiliche Zusammenarbeit an.

Von beiden Seiten unterstützt

Als „Senior Advisor“ des Präsidenten für die Koordinierung des Infrastrukturgesetzes wird Landrieu nun direkt mit dem National Economic Council (NEC) des Weißen Hauses zusammenarbeiten. Unter anderem wird er für den Bau neuer Straßen und Brücken, die Modernisierung des Stromnetzes und besseren Internetzugang zuständig sein. Auch werden ihm Investitionen in das öffentliche Verkehrsnetz und die Absicherung der Infrastruktur gegen die Folgen des Klimawandels obliegen. Einen vielversprechenden Start hatte Landrieu, denn sowohl Demokraten als auch Republikaner unterstützten seine Berufung – eine absolute Seltenheit dieser Tage im politisch gespaltenen Washington.