Board von Börsenaspirant Uber gerät kurz vor IPO in die Kritik
sp – John Thain (63), der ehemalige Chef der US-Investmentbank Merrill Lynch und des Börsenbetreibers Nyse Euronext, ist als Mitglied des Board von Börsenaspirant Uber in die Kritik geraten. Der Investorenvertreter CtW Investment Group, der mit Pensionsfonds zusammenarbeitet, die mehr als 250 Mrd. Dollar verwalten, hat den Chairman des US-Fahrdienstvermittlers, Ronald Sugar, in einem offenen Brief aufgefordert, Thain aus dem Aufsichtsrat zu entfernen. Außerdem fordert CtW, dass Sugar seine weiteren Engagements in den Kontrollgremien von anderen börsennotierten Unternehmen wie Apple und Chevron reduzieren soll, bevor Uber demnächst ihr mit Spannung erwartetes Debüt an der Nyse gibt. Schließlich verlangt die Investorengruppe, die im vergangenen Jahr schon beim US-Autobauer Tesla mit harscher Kritik am Aufsichtsrat für Schlagzeilen sorgte, von Chairman Sugar bis 1. September einen Plan für die Etablierung eines “wirklich unabhängigen” Board, der künftig die Interessen aller Investoren von Uber repräsentieren soll.Die Kritik an Thain fällt in dem Schreiben an Sugar besonders heftig aus. So bemängelt CtW zum einen die Nähe des Ex-Wall-Street-Bankers zum Finanzchef von Uber, Nelson Chai, der sowohl bei Merrill Lynch als auch bei Nyse Euronext in Spitzenfunktionen tätig war, als Thain dort an der Spitze stand. Das beeinträchtige seine Unabhängigkeit, insbesondere als Vorsitzender des Prüfungsausschusses, moniert CtW mit Blick auf die Aufgaben von Thain im Uber-Aufsichtsrat. Hinzu kommt nach Einschätzung der Investorengruppe eine schlechte Bilanz als Entscheidungsträger, weshalb CtW Thain die Eignung als Interessenvertreter der Aktionäre abspricht.Die Kritik von CtW erfolgt kurz vor dem erwarteten Mega-IPO von Uber, bei dem die Firma zu einer Bewertung von rund 90 Mrd. Dollar gut 9 Mrd. Dollar einsammeln will.