Verlängerung des Vertrags um fünf Jahre

Busch führt Siemens bis zum Jahr 2030

Roland Busch steht bis zum Jahr 2030 an der Spitze von Siemens. Derweil wird der Aufsichtsrat auch den Vertrag eines potenziellen Nachfolgers verlängern.

Busch führt Siemens bis zum Jahr 2030

Busch soll Siemens bis zum Jahr 2030 führen

Roland Busch (59) wird Siemens bis in das nächste Jahrzehnt hinein führen. Der Aufsichtsrat des Münchner Konzerns kündigte die Verlängerung des Vertrags um fünf Jahre an. Dies werde zum 1. April 2025 gültig. Darüber hinaus plant das Kontrollgremium, das Mandat von Vorstandsmitglied Cedrik Neike (51) um ebenfalls fünf Jahre zu verlängern, wenn sein Vertrag im Juni 2025 ausläuft.

Damit wird der aktuelle Vertrag des CEO der Kerndivision Digital Industries, der früher schon Smart Infrastructure geführt hatte, dann zu einer Neufassung anstehen, wenn Busch altersbedingt seinen Posten räumen könnte. Denn am Ende seiner Amtszeit wird Busch nahe an die Altersgrenze herankommen. In der Geschäftsordnung des Vorstands heißt es seit dem 1. Oktober 2023: „Die Mitglieder des Vorstands sollten in der Regel nicht älter als 67 Jahre sein.“ Zuvor waren 63 Jahre genannt worden.

Snabe könnte auch verlängern

Aufsichtsratsvorsitzender Jim Hagemann Snabe (58) streicht heraus, Siemens habe mit den Personalentscheidungen die richtige Strategie und die richtige Führungsmannschaft, um für künftiges Wachstum und Erfolg zu sorgen: Roland Busch „treibt die Transformation von Siemens in einem dynamischen Marktumfeld voran und kann weiterhin seinen Anspruch erfüllen, die Erreichung der Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsziele der Kunden zu beschleunigen“.

Snabe lobt zugleich Neike in den höchsten Tönen. Er habe die Transformation von Digital Industries eingeläutet: „Als moderner Manager des größten Geschäfts von Siemens hat er die Führungsposition im Bereich industrielle Automatisierung und Software verfestigt, gleichzeitig starken Kundennutzen geschaffen und eine erfolgsorientierte Unternehmenskultur gestaltet.“ Der frühere Cisco-Manager leitete von April 2019 bis September 2020 die Sparte Smart Infrastructure, seit Oktober 2020 führt er Digital Industries.

F&E statt Asset-Optimierung

Snabe, der bis zum Jahr 2025 zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt ist, gab darüber hinaus einen Einblick in seine eigene Lebensplanung. „Bei der Hauptversammlung 2025 werde ich elfeinhalb Jahre im Aufsichtsrat sein. Ich könnte also noch einmal verlängern, nicht für vier Jahre, aber vielleicht für ein oder zwei Jahre, wenn es notwendig ist“, sagt er der Nachrichtenagentur Reuters.

Busch betont, Siemens habe in den vergangenen drei Jahren bemerkenswerte Erfolge erzielt und Rekordleistungen erbracht: „Es ist ein Privileg, an der Spitze eines solch großartigen Unternehmens zu stehen.“ Busch führt Siemens seit dem Jahr 2021. Mit seinem Eintritt in das Berufsleben 1994, damals als Projektleiter der Zentralabteilung für Forschung und Entwicklung, hat er seine gesamte Karriere im Konzern verbracht. Er war bis 2008 in der Automobil- und Bahntechnik, sein Lebenslauf weist Geschäftsgebietsleiter- oder CEO-Stellen und eine Station als Strategiechef aus. Seit 2011 gehört er dem Siemens-Vorstand an. Seine Berufung als CEO läutete einen Wechsel der Schwerpunktsetzung ein, weil nun F&E statt Asset-Optimierung im Vordergrund stand.

Personalvorständin Judith Wiese (53) hat einen Vertrag bis zum 30. September 2028, Finanzvorstand Ralf Thomas (63) ist noch bis Dezember 2026 an Bord. Dem fünfköpfigen Vorstand gehört außerdem der Smart-Infrastructure-CEO Matthias Rebellius (59) an.

mic München
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