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Carl-Peter Forster 65

po - Um Carl-Peter Forster ist es in den vergangenen Jahren recht still geworden. Im September 2011 war er überraschend mit sofortiger Wirkung als Chef der indischen Tata Motors zurückgetreten. Aus persönlichen Gründen, wie es seinerzeit hieß. Nach...

Carl-Peter Forster 65

po – Um Carl-Peter Forster ist es in den vergangenen Jahren recht still geworden. Im September 2011 war er überraschend mit sofortiger Wirkung als Chef der indischen Tata Motors zurückgetreten. Aus persönlichen Gründen, wie es seinerzeit hieß. Nach einer kurzen Auszeit engagierte er sich beim chinesischen Volvo-Eigner Geely beratend und sitzt in verschiedenen Verwaltungsräten, darunter seit 2013 auch bei Volvo Pkw. Heute vollendet der im britischen Oxford wohnende und in London geborene Automobilmanager sein 65. Lebensjahr. Für Geely unterwegsDas stressige Tagesgeschäft überlässt Forster heute jüngeren Managern. Aber für Geely ist er in vielerlei Hinsicht unterwegs, auch diplomatisch, gilt es doch nach wie vor für chinesische Konzerne und damit auch für Geely, Misstrauen und Vorbehalte im Westen abzubauen. Welche geschäftlichen Schwierigkeiten chinesischen Konzernen mit weltweitem Auftritt drohen können, zeigen aktuell die sicherheitspolitischen Bedenken im Fall des Telekomausrüsters Huawei.So kritisch ist die Lage für Geely wohl nicht, aber dass ein chinesischer Autobauer die London Taxi Company, Hersteller der berühmten klobigen “Black Cabs”, übernehmen konnte, dürfte so manchen Briten tief im Selbstwertgefühl getroffen haben. Aber Geely steckte über 300 Mill. Pfund in neue Anlagen und elektrifizierte Modelle. Konsequenterweise heißt die Gesellschaft nun auch LEVC London Electric Vehicle Company. Von BMW zu OpelDie Karriere Forsters begann bei McKinsey, ehe der studierte Volkswirt und Raumfahrttechniker 1986 zu BMW wechselte. Dort musste der groß gewachsene Manager, der sich vor allem mit der Entwicklung der 5er-Reihe einen Namen machte, im Zuge des MG-Rover-Debakels als Produktionschef den Vorstand verlassen.Der breiten Öffentlichkeit wurde Forster von 2001 an als Chef von Opel und später von GM Europe bekannt, als die Marke mit dem Blitz kurz vor dem Aus stand, ehe sich GM doch zur Weiterführung durchrang und einen Verkauf an Magna platzen ließ. Damit war Forsters Schicksal Ende 2009 im GM-Konzern besiegelt, der Opel dann letztlich doch an PSA Peugeot Citroën abstieß. Nur eine kurze Episode blieb Forsters Job beim Jaguar-Land-Rover-Eigner Tata.