Consulting-Haus beruft Geschäftsführung

Christina Ellringmann folgt bei Bain & Company auf Walter Sinn

Nach elf Jahren wechselt bei Bain & Company die Geschäftsführung für Deutschland und Österreich. Christina Ellringmann übernimmt die Aufgabe von Walter Sinn. Er bleibt dem Consulting-Haus in anderer Funktion erhalten.

Christina Ellringmann folgt bei Bain & Company auf Walter Sinn

Christina Ellringmann folgt bei Bain & Company auf Walter Sinn

sar Frankfurt

Seit vielen Jahren ist Walter Sinn das Gesicht der Unternehmensberatung Bain & Company in Deutschland. Nach elf Jahren übergibt der 59-Jährige nun die Geschäftsführung für Deutschland und Österreich zum 1. November 2025 an Christina Ellringmann. Sie wurde vom Nomination Committee als Managing Partner berufen. Ellringmanns künftiger Verantwortungsbereich sei einer „der weltweit bedeutendsten Märkte von Bain“, heißt es vom Consulting-Haus.

Die promovierte Betriebswirtin ist seit 2002 für das Consulting-Haus tätig und wurde 2012 Partnerin. Derzeit verantwortet sie die Praxisgruppe Versicherungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dies sei für Bain ein „besonders wichtiges Wachstumsfeld“, heißt es in einer Mitteilung. Zudem ist sie Mitglied des „Compensation and Promotion Committees“, das für die Entwicklung des weltweiten Partnerteams verantwortlich ist und über Beförderungen entscheidet.

Walter Sinn wird Bain-Chairman in der Region

Sinn, der seit Juni 2014 als Managing Partner die Geschäfte von Bain in Deutschland und Österreich geleitet hat, wird künftig als Chairman der Region Deutschland und Österreich fungieren. Er kam 2011 zu dem Consulting-Haus. „Umsatz und Mitarbeiterzahl von Bain haben sich unter Sinn in der DACH-Region mehr als verdreifacht“, teilt Bain mit. Dies sei „mit einem gezielten Ausbau der Partnergruppe“ und der Eröffnung von neuen Standorten in Berlin und Wien einhergegangen.

Walter Sinn wurde im Juni 2014 Managing Partner von Bain &a Company in Deutschland und Österreich.
Walter Sinn wurde im Juni 2014 Managing Partner von Bain & Company in Deutschland und Österreich. Foto: Bain
Bain & Company

Sinn wurde 2019 in den Global Board of Directors von Bain berufen. In dem Gremium hat er in den zurückliegenden Jahren an der weltweiten strategischen Ausrichtung der Unternehmensberatung mitgearbeitet. „Ich blicke mit großer Dankbarkeit und Stolz auf die vergangenen Jahre zurück“, sagt Sinn.

Die Arbeit an der Weiterentwicklung des Consulting-Hauses bezeichnet er als „eine der spannendsten Aufgaben meines bisherigen Berufslebens“. Als Chairman für Deutschland und Österreich will Sinn „weiterhin wichtige Kundenprojekte führen“ und „auch in Zukunft entscheidende Impulse“ setzen, kündigte er an.

Bain im Wettbewerb mit BCG und McKinsey

Bain zählt neben McKinsey & Company und der Boston Consulting Group (BCG) zu den „Big Three” der Managementberatungen, ist allerdings sowohl nach Umsatz- als auch nach Mitarbeiterzahl das kleinste der drei Häuser. Bain ist weltweit mit 65 Büros in 40 Ländern tätig. In der gesamten DACH-Region sind dem Unternehmen zufolge 130 Partnerinnen und Partner tätig, Angaben auf Länderebene macht Bain nicht. Das auf die Consulting-Branche spezialisierte Research-Haus Lünendonk schätzt für Bain & Company für das Jahr 2023 einen Umsatz von 7,1 Mrd. Dollar und eine Zahl von 19.000 Beschäftigten weltweit.

Rivale McKinsey soll laut einem Bericht der „Financial Times” in den zurückliegenden 18 Monaten allerdings rund 10% der Beschäftigten abgebaut haben. Das Consulting-Haus habe noch etwa 40.000 Mitarbeiter, berichtet die Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise. Ende 2023 schätzte Lünendonk die Zahl der McKinsey-Beschäftigten weltweit noch auf 45.000. BCG dagegen hat die Belegschaft 2024 um etwa 1.000 auf 33.000 Beschäftigte erweitert und den Umsatz um 10% weltweit auf 13,5 Mrd. Dollar gesteigert. 2025 plant BCG nach eigenen Angaben eine hohe dreistellige Zahl an Neueinstellungen in Zentraleuropa, den Großteil davon in Deutschland. Michael Brigl, Senior Partner bei BCG, hatte im April gesagt, es laufe auf einen „Zweikampf“ zwischen BCG und McKinsey hinaus. Bain & Company bezeichnete er als „abgeschlagen“.