Di Noia wechselt von Consob zur OECD
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Carmine Di Noia wechselt als Direktor für Finanzen und Unternehmen im Februar zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris. Der gebürtige Römer war seit 2015 als Kommissar Vorstandsmitglied der italienischen Börsenaufsicht Consob. Sein Mandat dort wäre 2023 ausgelaufen. Dass er seinen Posten bei der Consob aufgeben würde, war erwartet worden. Di Noia hatte sich vergeblich um den Chefposten bei der europäischen Börsenaufsicht ESMA beworben. Die Deutsche Verena Ross war ihm vorgezogen worden.
Di Noia hat an den römischen Universitäten Tor Vergata und La Sapienza Wirtschaft studiert und einen Master (PhD Economics) an der University of Pennsylvania erworben. Er gilt als Experte für Corporate Governance. Vor der Consob war der Volkswirt 16 Jahre lang in führenden Positionen beim Verband börsennotierter Unternehmen Italiens (Assonime) tätig. Er verfügt auch über internationale Erfahrung in verschiedenen Organisationen.
Di Noia spricht sich für eine schnelle Realisierung einer europäischen Kapitalmarktunion und eine Ausweitung der Rolle der ESMA als Supervisor aus. Damit stieß er in Deutschland auf wenig Gegenliebe. Dass er bei der ESMA nicht zum Zuge kam, lag aber vor allem daran, dass Italien bei der Besetzung von Spitzenpositionen im EU-Finanzsektor stark überrepräsentiert ist.