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Elmar Degenhart 60

ste - Als Elmar Degenhart im August 2009 Vorstandschef von Continental wurde, polterte sein Vorvorgänger Manfred Wennemer, der Autozulieferer brauche keinen Bürokraten, sondern einen Unternehmer. Weil er vom neuen fränkischen Großaktionär nach...

Elmar Degenhart 60

ste – Als Elmar Degenhart im August 2009 Vorstandschef von Continental wurde, polterte sein Vorvorgänger Manfred Wennemer, der Autozulieferer brauche keinen Bürokraten, sondern einen Unternehmer. Weil er vom neuen fränkischen Großaktionär nach Hannover kam, war vom “Schaeffler-Günstling” die Rede. Wennemer, der nach verlorenem Machtkampf im August 2008 den Posten an der Conti-Spitze räumte, lässt längst mildere Töne anklingen. Continental habe sich “hervorragend weiterentwickelt”, würdigte der Westfale anlässlich seines 70. Geburtstags vor knapp anderthalb Jahren den Aufschwung des Dax-Konzerns unter Führung Degenharts (vgl. BZ vom 19.9.2017).Diese Sicht hat der Aufsichtsrat Ende September vergangenen Jahres bekräftigt, als er den im August 2019 ablaufenden Vertrag des promovierten Luft- und Raumfahrttechnikers, der vor seinem Wechsel nach Hannover 16 Jahre auch für Zulieferer wie ITT, Teves, Bosch und Recaro tätig war, bis 2024 verlängerte. Dabei hatte Conti kurz zuvor die zweite Gewinnwarnung für 2018 innerhalb von vier Monaten abgegeben und der Vorstand in einem Brandbrief an 400 Führungskräfte des Unternehmens “äußerst alarmierende Signale” in Anbetracht des Vertrauensverlusts bei Investoren und einer deutlich gesunkenen Marktkapitalisierung ausgemacht. Für die Rückschläge waren zwar vor allem externe Faktoren verantwortlich, doch adressierte der Vorstand mit Degenhart auch Schwachstellen im Konzern.Die Vertragsverlängerung des Vorstandsvorsitzenden, so erklärte Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle, stehe “im Zeichen der kontinuierlichen, profitablen Unternehmensentwicklung, für die ihm der Aufsichtsrat sein vollstes Vertrauen ausspricht”. Degenhart, der aus dem Rhein-Neckar-Kreis stammt, habe das Unternehmen zu industrieweiten Spitzenleistungen geführt. Gemeinsam mit Vorstand und Führungskräften habe er Organisation und Unternehmenskultur auf nachhaltiges und profitables Wachstum ausgerichtet und auf den tiefgreifenden Wandel in der Autoindustrie frühzeitig vorbereitet.Mit dieser Rückendeckung treibt Degenhart nun die Vorbereitungen auf einen Teilbörsengang der Powertrain-Sparte voran. Das Geschäft könnte im zweiten Halbjahr für Investoren geöffnet werden. Vorher, an diesem Dienstag, vollendet der Conti-Chef sein 60. Lebensjahr.