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Erfolg von ACS tröstet Pérez über schwache Fußballer hinweg

ths Madrid - Für Real Madrid war die zu Neige gehende Fußball-Spielzeit eine Saison zum Vergessen. Die Starkicker um Kapitän Sergio Ramos verabschiedeten sich bereits frühzeitig aus allen Titelrennen. Der Präsident des weltberühmten spanischen...

Erfolg von ACS tröstet Pérez über schwache Fußballer hinweg

ths Madrid – Für Real Madrid war die zu Neige gehende Fußball-Spielzeit eine Saison zum Vergessen. Die Starkicker um Kapitän Sergio Ramos verabschiedeten sich bereits frühzeitig aus allen Titelrennen. Der Präsident des weltberühmten spanischen Traditionsvereins, Florentino Pérez, wird es nach drei aufeinanderfolgenden Siegen in der Champions League verkraften können. Besser als bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Clubvorsitzender lief es für den 72-Jährigen in seiner Firma. Der Baukonzern ACS ist nach einem guten ersten Quartal – der Reingewinn stieg um 13 % auf 282 Mill. Euro – auf Kurs, um das selbst gesteckte Ziel zu erreichen und 2019 erstmals einen Gewinn von einer Milliarde Euro einzufahren. Während Real Madrid bereits eine Weltmarke war, bevor Pérez im Jahr 2000 erstmals von den Mitgliedern zum Präsidenten gewählt wurde, hat der Diplom-Ingenieur ACS eigenhändig zu einem der führenden internationalen Player in der Baubranche gemacht.Auf der Hauptversammlung von ACS letzte Woche wurde Pérez, der mit 12,5 % der Anteile auch größter Aktionär des Konzerns ist, für weitere vier Jahre im Amt des Vorsitzenden bestätigt. Das bedeutet, dass sein designierter Nachfolger Marcelino Fernández Verdes sich noch etwas gedulden muss. Pérez hatte den Chef der deutschen Tochter Hochtief letztes Jahr zum CEO von ACS gemacht.Der Madrilene begann 1983 mit einem kleinen Bauunternehmen, das er über die Jahrzehnte durch geschickte und teils kontroverse Operationen zum Giganten ACS ausbaute. Im letzten Jahr wurde mit der Übernahme des spanischen Mautstraßenbetreibers Abertis, gemeinsam mit der italienischen Atlantia und Hochtief, ein Meilenstein genommen. Mit Abertis sind ACS und Atlantia bestens gerüstet, weltweit die gesamte Kette von Planung, Bau und Betrieb von Infrastrukturprojekten, wie zahlpflichtigen Autobahnen oder Brücken, abzudecken.Doch das ist nicht alles. Pérez hat zuletzt eine alte Ambition verwirklicht und den Einstieg von ACS in die Stromerzeugung vollzogen. Eine neue Tochter mit dem Namen Zero-E wird die bestehenden Kapazitäten für erneuerbare Energien bündeln sowie neue Anlagen bauen. Ein Börsengang wurde bereits erwogen. Zusätzlich wurde mit Eleia ein Unternehmen für den Vertrieb von Strom geschaffen. Vor einem Jahrzehnt war Pérez mit seinen Plänen gescheitert, die spanischen Energiekonzerne Unión Fenosa und Iberdrola zu verschmelzen und unter die Kontrolle von ACS zu bringen. Futuristisches Stadion für Real Auch das wohl prestigeträchtigste persönliche Projekt des Baumoguls ist nun auf den Weg gebracht. Nach vielen Verhandlungen mit der Stadt Madrid wurde letzte Woche der Zuschlag für den Ausbau des legendären Estadio Santiago Bernabéu gegeben, des vereinseigenen Stadions mitten in der Hauptstadt. Die Spielstätte von Real Madrid wird mit einem futuristischen silbernen Dach versehen. Bauherr ist FCC, ein kleinerer heimischer Konkurrent, der vom mexikanischen Multimillionär Carlos Slim kontrolliert wird. FCC hat schon für die Allianz-Arena in München und das Wanda Metropolitano von Reals Lokalrivalen Atlético Madrid verantwortlich gezeichnet. Für den Ausbau hat der Club einen Kredit über 575 Mill. Euro aufgenommen. Pérez darf, wie die übrigen Vereinsbosse, nicht mit eigenen Unternehmen Geld an Real Madrid verdienen.