Ex-Telekomchef Kai-Uwe Ricke rückt in Zalando-Aufsichtsrat ein
Von Heidi Rohde, FrankfurtNach seinem Sturz als Vorstandschef der Deutschen Telekom Ende 2006 war Kai-Uwe Ricke praktisch in der Versenkung verschwunden. Nun kehrt der 52-jährige Manager in Deutschland in das Rampenlicht zurück. Er rückt in den Aufsichtsrat des Online-Händlers Zalando ein, wo er auf Martin Weber von Holtzbrinck Ventures folgt. Cristina Stenbeck, die als Vertreterin von Zalando-Großaktionär Kinnevik (36,5 %) dem Gremium vorsitzt, äußerte sich erfreut und sagte, Zalando werde von Rickes “Erfahrung enorm profitieren.” Zalando gilt als potenzieller Börsenkandidat.Der Manager, den es bald nach seinem Ausscheiden bei der Telekom in die Schweiz zog, versuchte sich zunächst selbst als Finanzier. Zusammen mit weiteren Partnern gründete er 2007 den Fonds German Private Equity Partners, der den Fokus auf mittelständische Beteiligungen richten sollte. Die im Steuerparadies Zug ansässige Firma sollte 500 Mill. bis 750 Mill. Euro eintreiben, scheiterte jedoch damit und wurde zwei Jahre später aufgelöst. Ricke blieb indes seiner Wahlheimat und auch Private Equity treu. Er beriet unter anderem BC Partners und investierte in die damalige EQT-Tochter Kabel Baden-Württemberg, bei der ihm die Übernahme durch Liberty Global einen lukrativen Exit bescherte. Er ist Non-Executive-Chairman des Board of Directors von Apollo Europe Investment, einem europäischen Mezzanine Fund von Apollo, und außerdem Chairman von Delta Partners Group Dubai, einem Fonds, der auf den Telekom- und Mediensektor spezialisiert ist.Seit Februar 2008 sitzt Ricke im Aufsichtsrat von United Internet und auch bei deren Tochter 1 & 1.