Fresenius-Chef Sen soll FMC-Aufsichtsrat leiten
Sen als Chef des FMC-Aufsichtsrats gesetzt
swa Frankfurt
Mit Blick auf den geplanten Rechtsformwandel hat der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) die Kandidaten für den Aufsichtsrat der künftigen Aktiengesellschaft nominiert. Dabei hat der mit 32% beteiligte Großaktionär Fresenius ein Entsendungsrecht für zwei der sechs Anteilseignervertreter. Als Aufsichtsräte gesetzt sind somit Fresenius-CEO Michael Sen sowie Finanzvorständin Sara Hennicken. Sen soll den Vorsitz des paritätisch mitbestimmten Kontrollgremiums übernehmen.
Zu dem in der Satzung verankerten Sonderrecht erläutert der bisherige Aufsichtsratschef Dieter Schenk in einem Brief an die Anteilseigner, man habe sich an “anderen großen deutschen börsennotierten Gesellschaften mit vergleichbarer Historie und Aktionärsstruktur” orientiert – ein Entsendungsrecht hat zum Beispiel die Krupp-Stiftung bei Thyssenkrupp. Fresenius darf zwei Vertreter stellen, solange sie mindestens 30% hält, mindestens 15% sind Voraussetzung für die Entsendung eines Vertreters. “Wir betrachten das Entsendungsrecht – ein nach dem Aktiengesetz ausdrücklich zulässiges Instrument – als Beleg für die enge Verbundenheit und das anhaltende Engagement der Fresenius SE gegenüber Fresenius Medical Care”, erklärt Schenk. Den Rechtsformwandel von der KGaA in die AG soll eine außerordentliche Hauptversammlung am 14. Juli beschließen – in Präsenz in Frankfurt am Main.
Für die Wahl der verbleibenden vier Anteilseignervertreter sind zwei bisherige und zwei neue Aufsichtsratsmitglieder vorgeschlagen. Zu den Neuzugängen gehört Marcus Kuhnert (Jahrgang 1968), der in Kürze als Finanzchef des Dax-Konzerns Merck aufhören wird. Der Manager ist in Chicago geboren und besitzt zudem die deutsche Staatsbürgerschaft. Neu an Bord gehen soll zudem der US-Amerikaner Shervin J. Korangy (1974), Chef des Augenheilkundekonzerns BVI Medical. Aus dem bestehenden Kreis kommen der Amerikaner Gregory Sorensen (1962), CEO des KI-Diagnostikspezialisten Deep Health, sowie die Französin Pascale Witz (1967), Chefin und Mit-Inhaberin des Beratungshauses PWH Advisors. Vergütet wird die Aufsichtsratstätigkeit mit einem Fixum von 160.000 Dollar, gezahlt in vier Jahresraten. Der Vorsitzende erhält das Doppelte.