Früherer Schaeffler-CFO wird Finanzchef von STS
wb – Der einstige Schaeffler-CFO Dr. Ulrich Hauck geht es künftig ein paar Nummern kleiner an. Der 54-Jährige wird Anfang April Finanzchef des 2018 an die Börse gegangenen Autozulieferers STS. Er kennt das durch mehrere Akquisitionen entstandene Unternehmen genau, gehört er doch seit 2008 dem Aufsichtsrat der ebenfalls börsennotierten Beteiligungsgesellschaft Mutares an, die STS geformt und an die Börse geführt hatte und deren größtes Investment STS ist. Hauck legt Ende März sein Mandat bei Mutares nieder. Bei Bayer und RheinmetallEr war von 2015 bis 2017 CFO beim familiär dominierten Zulieferer Schaeffler. Frühere Stationen des promovierten Diplom-Kaufmanns waren der Chemiekonzern Bayer, wo Hauck von 2003 bis 2015 Rechnungswesen und Controlling verantwortete, sowie leitende Funktionen beim Autozulieferer und Rüstungskonzern Rheinmetall und der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Deloitte.Bei STS ersetzt der Manager Stephan Vrublovsky, der seinen auslaufenden Vertrag aus persönlichen Gründen nicht verlängert, wie mitgeteilt wird. Hauck ist für drei Jahre und drei Monate in den Vorstand berufen. Er muss einiges an verlorenem Vertrauen wiedergewinnen. Die Aktie war unter Führung von Hauck & Aufhäuser Ende Mai 2018 am unteren Ende der Preisspanne zu 24 Euro platziert worden; seitdem ging es mit ihr gen Süden, gestern lag der Kurs bei 9,27 Euro und die Marktkapitalisierung bei nur mehr 56 Mill. Euro – das entspricht in etwa dem Emissionsvolumen. Mit einem Minus von 58 % beendete STS 2018 als schlechtester Neuling des Jahres. Mutares, die in Unternehmen in Turnaround-Situationen investiert, war vor dem Börsendebüt Alleinaktionärin, seitdem hält sie noch 63,8 %.Von dem neuen CFO mit Konzernerfahrung erhofft sich STS “eine weitere Steigerung der Profitabilität”. In den ersten neun Monaten 2018 war der Umsatz um 54 % auf 309 Mill. Euro geklettert, doch das operative Ergebnis (Ebitda) brach von 50 Mill. auf 10 Mill. Euro ein. Bereinigt um Sondereffekte wie einen Vorjahresertrag und IPO-Kosten sei es von 13 Mill. auf 21 Mill. Euro gestiegen.Der Autozulieferer mit Sitz in Hallbergmoos produziert in 16 Werken Kunststoff- und Akustikteile für Fahrzeugverkleidungen mit geräusch- und vibrationsdämpfenden Werkstoffen für Innenraum und Außenverkleidung. STS legte heute ihre noch nicht testierten Zahlen für 2018 sowie einen Ausblick und eine Mittelfristprognose vor.