Staatsanwaltschaft Frankfurt hatte den Fall drei Jahre untersucht

Greenwashing-Ermittlungen gegen Asoka Wöhrmann eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat die Ermittlungen gegen Ex-DWS-Chef Asoka Wöhrmann wegen Greenwashings eingestellt. Das Verfahren hatte sich sehr lange hingezogen.

Greenwashing-Ermittlungen gegen Asoka Wöhrmann eingestellt

Greenwashing-Ermittlungen gegen Asoka Wöhrmann eingestellt

Staatsanwaltschaft Frankfurt hatte den Fall drei Jahre lang unter die Lupe genommen

bg Frankfurt
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Der ehemalige DWS-Chef Asoka Wöhrmann kann aufatmen. Wie am Dienstag bekannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main ihr Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen des Vorwurfs des Greenwashings beim Vermögensverwalter der Deutschen Bank eingestellt. Die Ermittlungen seien mit Zustimmung des Gerichts eingestellt worden, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt mit.

Maßgeblich für die Einstellung der Ermittlungen war demnach, dass Wöhrmann nicht vorbestraft ist und das Beschäftigungsverhältnis unmittelbar nach Bekanntwerden der Greenwashing-Vorwürfe durch die DWS beendet worden war, so der Sprecher. Wöhrmann arbeite auch nicht mehr im Bereich der Fondsbranche. Er leitet heute den Immobilienkonzern Patrizia.

Mängel bei ESG-Umsetzung können ihm nicht allein angelastet werden

„Entscheidend war zudem, dass er als verantwortlicher CEO mit sehr großem Engagement in den Unternehmen der DWS Group die ESG-Strategie umsetzen wollte, dabei aber auch unternehmensintern auf Widerstand gestoßen ist“, heißt es von Seiten der Staatsanwaltschaft. „Der notwendige Transformationsprozess wurde jedenfalls nicht von allen Verantwortlichen und Mitarbeitern im organisatorischen Bereich mitgetragen.“ Die Behörde führt weiter aus, die „unzureichende Umsetzung" der ESG-Strategie könne daher nicht ihm allein zugerechnet werden.

Es gab zwei Durchsuchungen

Die Ermittlungen waren aufgenommen worden, nachdem die ehemalige Nachhaltigkeitschefin der DWS, Desiree Fixler, im Jahre 2021 mit der Behauptung an die Öffentlichkeit gegangen war, die DWS habe ihre ESG-Kennzahlen aufgebläht, was Ermittlungen in den USA und in Deutschland auslöste. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft durchsuchte den Vermögensverwalter im Jahre 2022 und nochmals im Jahre 2024.

Verfahren zogen sich hin

Auch die Untersuchungen gegen die DWS zogen sich lange hin. Im April zahlte die DWS 25 Mill. Euro an die Staatskasse, um das Verfahren zu beenden. Nach Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft wurde in dieser Sache gegen keine weiteren Beschuldigten ermittelt. Wöhrmann, der 2018 den Chefposten bei der DWS übernahm, musste 2022 abtreten, nachdem die DWS und die Deutsche Bank durchsucht worden waren.

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