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Gründer von Juul teilen ein Laster

Von Stefan Paravicini, New York Börsen-Zeitung, 30.11.2018 Als sich James Monsees (38) und Adam Bowen (43) in einer Raucherpause hinter einem Vorlesungsgebäude der Stanford-Universität trafen, arbeitete der eine gerade an einem innovativen...

Gründer von Juul teilen ein Laster

Von Stefan Paravicini, New York Als sich James Monsees (38) und Adam Bowen (43) in einer Raucherpause hinter einem Vorlesungsgebäude der Stanford-Universität trafen, arbeitete der eine gerade an einem innovativen Stuhldesign und der andere an Technologien zur Verbesserung der Büroatmosphäre. Im Gespräch kamen sie bald auf ihr gemeinsames Laster zu sprechen und begannen über Alternativen nachzudenken, mit denen sie sich ihre tägliche Dosis Nikotin ohne das Verbrennen von Tabak verschaffen könnten.Den ersten Prototyp einer E-Zigarette bauten die beiden 2004 aus Schaumstoff. Noch einmal drei Jahre sollte es dauern, bevor sie mit Unterstützung von Investoren wie dem US-Milliardär Nicholas Pritzker ihre Firma Ploom an den Start brachten. 2010 lancierten Monsees und Bowen schließlich ihre erste E-Zigarette als Ploom Model One. Aus dem Start-up von damals ist in der Zwischenzeit ein Unternehmen mit mehr als 1 000 Mitarbeitern geworden, das von Investoren in der jüngsten Finanzierungsrunde mit rund 15 Mrd. Dollar bewertet wurde.Aus Ploom ist mittlerweile Juul geworden, nachdem sich Japan Tobacco vor drei Jahren die Namensrechte und die Technologie des Ploom Model Two sicherte und im Zuge dieser Transaktion die zuvor erworbenen Firmenanteile wieder an die Gründer übertrug. Moonses und Bowen machten unter dem Namen Pax Labs weiter und stellten 2015 die neue E-Zigarette Juul vor. Nach langsamem Start hat sie drei Viertel des US-Marktes erobert und wurde von Pax Labs abgespalten.Seit einem Jahr steht Kevin Burns, der ehemalige COO des US-Milchverarbeiters Chobani, an der Spitze von Juul. Monsees und Bowen sind als Chief Product und Chief Technology Officer an Bord und halten zusammen etwas mehr als 11 % der Firmenanteile, an denen jetzt auch der Tabakkonzern Altria Interesse zeigt.