Haftstrafe für lettischen Ex-Zentralbankchef
Haftstrafe für lettischen
Ex-Zentralbankchef
dpa-afx Jurmala
In Lettland ist der frühere Zentralbankchef Ilmars Rimsevics in erster Instanz zu sechs Jahren Haft wegen Korruption verurteilt worden. Mit dem noch nicht rechtskräftigen Urteil folgte die Richterin des Rigaer Regionalgerichts im lettischen Ostseebad Jurmala der Forderung der Staatsanwaltschaft. Sie ordnete zudem ein Jahr Bewährung und die Beschlagnahme des Vermögens des 58-Jährigen an, einschließlich mehrerer Immobilien. Auch darf Rimsevics fünf Jahre lang keine öffentlichen Ämter ausüben.
Gegen das am Mittwoch nach gut vierjährigen Verhandlungen ergangene Urteil kann noch Berufung eingelegt werden. "Definitiv", antwortete Rimsevics nach der gut eine halbe Stunde dauernden Urteilsverkündung auf die Frage von Journalisten, ob er das Urteil anfechten werde. Danach verließ er ohne ein weiteres Wort den Gerichtssaal.
Der frühere Notenbankchef des baltischen EU- und Euro-Landes wurde vom Gericht der Annahme von Bestechungsgeld und Geldwäsche für schuldig befunden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll Rimsevics eine bezahlte Urlaubsreise und 250.000 Euro angenommen haben. In den Fall ist demnach auch ein lettischer Geschäftsmann verwickelt, der zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde. Wie Rimsevics hatte er vor Gericht seine Unschuld beteuert. Rimsevics stand von 2001 bis Ende 2019 der Spitze der Zentralbank. Er war Anfang 2018 wegen Korruptionsverdachts vorübergehend festgenommen worden, blieb aber im Amt.