Helmut Claas
ak – Seine Name ist vor allem im ländlichen Raum in der ganzen Welt bekannt. Am Dienstag ist der Unternehmer Helmut Claas im Alter von 94 Jahren gestorben. Den elterlichen Betrieb hat der technikbegeisterte Ingenieur zum Milliardenkonzern für Landtechnik ausgebaut. Mähdrescher von Claas, dem Familienunternehmen aus dem ostwestfälischen Harsewinkel, sind seit Jahrzehnten in allen Ecken der Welt in Einsatz.Helmut Claas kam 1926 in Harsewinkel zur Welt. Seine Eltern Paula und August Claas leiteten gemeinsam eine kleine Landmaschinen-Firma mit damals 100 Beschäftigten. Nach dem Abitur ein Jahr nach Kriegsende begann der Sohn eine Ausbildung zum Maschinenschlosser, machte Praktika und studierte schließlich Maschinenbau in Hannover und ein Jahr Landwirtschaft an der Grande École Nationale d’Agriculture in Paris. In Frankreich gründete Claas nach dem Studium eine Vertriebsgesellschaft und trat 1958 in das Familienunternehmen ein. Vier Jahre später wurde er zum Geschäftsführer bestellt, 1978 übernahm er die Aufgabe eines persönlich haftenden Gesellschafters. Helmut Claas führte den Konzern bis 1996. In seine Ära fiel die Entwicklung mehrerer Mähdrescher-Erfolgsmodelle, unter anderem die völlig neue Konstruktion des “Lexion”, der nach Angaben des Unternehmens als leistungsstärkster Mähdrescher der Welt gilt. Helmut Claas hielt zahlreiche Patente. Unter seiner Ägide wurde die Expansion im außereuropäischen Ausland stark vorangetrieben.Nach seinem Abschied aus der operativen Konzernleitung führte Helmut Claas den Aufsichtsrat, dessen Vorsitz er 2010 an seine Tochter Cathrina Claas-Mühlhäuser (45) übergab. Im vergangenen Jahr vollzog er den Generationswechsel auch im Gesellschafterausschuss und wurde Ehrenvorsitzender des Gremiums.Claas ist bislang gut durch die Pandemie gekommen. Der Konzern meldete kürzlich zum ersten Mal über 4 Mrd. Euro Umsatz.