PERSONEN

KKR-Veteran Chris Hsu kehrt Micro Focus den Rücken

hip - Chris Hsu hat es nicht lange an der Spitze von Micro Focus ausgehalten. Der ehemalige Chef der Softwaresparte von Hewlett-Packard Enterprise (HPE) hatte das Steuer des wenig bekannten FTSE-100-Unternehmens übernommen, als es im September 2017...

KKR-Veteran Chris Hsu kehrt Micro Focus den Rücken

hip – Chris Hsu hat es nicht lange an der Spitze von Micro Focus ausgehalten. Der ehemalige Chef der Softwaresparte von Hewlett-Packard Enterprise (HPE) hatte das Steuer des wenig bekannten FTSE-100-Unternehmens übernommen, als es im September 2017 das von ihm geführte Geschäft für 6,6 Mrd. Pfund übernahm. Sein Abschied wurde von einer Gewinnwarnung begleitet. Der Aktienkurs des Softwareunternehmens brach um fast die Hälfte ein. Der Mittvierziger habe seinen Abschied eingereicht, um mehr Zeit für seine Familie zu haben und eine andere Karrierechance zu verfolgen, teilte Micro Focus schmallippig mit. Er lege sein Amt mit unmittelbarer Wirkung nieder. COO Stephen Murdoch übernehme seine Aufgaben.Hsu arbeitete für den Finanzinvestor KKR (einst Kohlberg Kravis Roberts), bevor er 2014 als Senior Vice President zu Hewlett-Packard (HP) kam. Dort habe er gelernt, dass es etwas anderes ist, die Entscheidungen tatsächlich zu fällen, statt sie als Berater und Investor lediglich zu empfehlen, sagte der Absolvent von West Point und ehemalige Kommandant einer Panzereinheit später in einem Interview. Die ehemalige HP-Chefin Meg Whitman machte ihn nach der Teilung von HP zur Nummer 2 bei HPE. Über die Gründe für seinen Abgang bei Micro Focus nach so kurzer Zeit kann man nur spekulieren. Allerdings hat das Unternehmen, das im Laufe der Zeit einiges an Markensoftware zusammengekauft hat (Borland 2009, Attachmate 2014, Serena 2016), nach eigenen Angaben Probleme mit der Integration von HPE. Hatte es noch im Januar damit gerechnet, dass der Umsatz im Ende Oktober auslaufenden Geschäftsjahr um 2 % bis 4 % zurückgehen wird, so geht das Management nun von einer Schrumpfung des Geschäfts um 6 bis 9 % aus. Die Umstellung auf ein neues IT-System habe die Effizienz des Vertriebs beeinträchtigt, heißt es in einer Pflichtveröffentlichung. IT- und Integrationsprobleme hätten zu einer höheren Abwanderung des Vertriebspersonals geführt. Executive Chairman Kevin Loosemore dankte Hsu für “seine Führungskraft, unermüdliche Energie und seinen Enthusiasmus” und wünschte ihm viel Glück für neue Vorhaben.Hsu verfügt über einen MBA der Kellogg School of Management. Zu den Stationen seiner Karriere gehörten General Mills und McKinsey.