Kullmann rückt in Evonik-Vorstand auf
ak – Der Spezialchemiekonzern Evonik bastelt an seiner Struktur und will an der Spitze eine Management-Holding installieren. Die drei operativen Segmente Consumer, Health & Nutrition, Resource Efficiency und Specialty Materials sollen künftig als GmbHs eine größere unternehmerische Selbständigkeit erhalten, teilte der MDax-Konzern mit.Die ersten beiden Sparten agieren laut Evonik nach dem Geschäftsmodell maßgeschneiderter und innovationsgetriebener Lösungen überwiegend in Märkten mit hohen Margen, Wachstumsraten und Eintrittsbarrieren. In diesen Segmenten soll überdurchschnittliches und profitables Wachstum vorrangig durch gezielte Investitionen und Akquisitionen generiert werden.Das Segment Specialty Materials zeichnet sich als eher produktorientierter, energie- und rohstoffintensiver Anbieter insbesondere durch integrierte Technologieplattformen und effiziente Prozesse aus. Hier will Evonik die Effizienz steigern. Investitionen und eventuelle Kooperationen sollen sich dazu künftig auf die Sicherung und den Ausbau der guten Marktpositionen konzentrieren. Weitere Details zur neuen Struktur will Evonik im Laufe des Jahres bekannt geben.Der Vorstand will sich in einer Management-Holding stärker auf die strategische Weiterentwicklung des seit 2013 börsennotierten Konzerns konzentrieren. Neuer Chefstratege von Evonik mit Vorstandsrang wird Christian Kullmann (45), den der Aufsichtsrat zum 1. Juli in die oberste Konzernleitung berufen hat. Er wird auch für die Ressorts Recht und Compliance sowie Konzernsicherheit zuständig sein. Der ehemalige Evonik-Kommunikationschef hat eine steile Karriere hingelegt. Er gilt als gut vernetzt, auch in der Politik, und als Vertrauter von Werner Müller, Chef der Evonik-Großaktionärin RAG-Stiftung (67,9 %) und Aufsichtsratsvorsitzender.Kullmann kam 2003 von der Dresdner Bank zur vormaligen RAG. Bereits vor gut einem Jahr war er bei Evonik zum Generalbevollmächtigten befördert worden. Der Konzernvorstand hat damit künftig fünf Mitglieder.