Louis Hagen hat seit Jahrzehnten die deutsche Immobilienfinanzierung geprägt und sich insbesondere für den Pfandbrief starkgemacht. Letztes Jahr zog er sich aus seiner operativen Verantwortung als Vorstandsvorsitzender der Münchener Hypothekenbank zurück: Ende Dezember 2022 übergab er den Stab an Dr. Holger Horn, nachdem Hagen den genossenschaftlichen Immobilienfinanzierer seit April 2010 geführt hatte. Die besondere Wertschätzung, die er in der Bank genoss, dürfte sich auch darin gezeigt haben, dass er vom Sprecher des Vorstands im April 2016 zu dessen Vorsitzenden befördert wurde.

Von 2016 bis 2022 war er Präsident des Verbands deutscher Pfandbriefbanken. Dem VdP war Hagen viele Jahre eng verbunden: seit Mitte 2010 als Vorstandsmitglied und in operativen Funktionen – 2001 bis 2009 als Hauptgeschäftsführer der damals noch als Verband deutscher Hypothekenbanken (VdH) firmierenden Vereinigung und 1993 bis 1996 als Leiter deren Brüsseler Büros. Von 1996 bis 2000 war er Direktor Immobiliensanierungsmanagement (Work-out) bei der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank.

Hagen wird in der Branche und darüber hinaus als humorvoller Gesprächspartner und profunder Kenner der Immobilienfinanzierung und besonders des Pfandbriefs geschätzt. Hagen zieht sich aber auch jetzt nicht aufs Altenteil zurück. Die Deutsche Pfandbriefbank (Pbb) schlägt ihn auf ihrer Hauptversammlung am 25. Mai zur Wahl in den Aufsichtsrat vor. Dort soll er die Nachfolge von Dr. Günther Bräunig als Vorsitzender des Gremiums antreten. Am Montag, 15. Mai, feiert der im französischen Orléans geborene Deutsche seinen 65. Geburtstag.