Lufthansa braucht schnell einen Nachfolger für Svensson
hei – Dass sich Lufthansa-Finanzvorstand Ulrik Svensson “gezwungen” sieht, seinen Posten sofort aufzugeben, legt die Vermutung nahe, dass die “gesundheitlichen Gründe” sowohl ihn als auch das Unternehmen kalt erwischt haben. Entsprechend kann der Aufsichtsrat nicht unmittelbar einen Nachfolger für den 59-jährigen Schweden präsentieren. Der sympathische Manager, dessen Familie ihm nicht nach Frankfurt gefolgt war, führte das Finanzressort der Kranichlinie seit 2017. Sein Vertrag war erst im März 2019 vorzeitig bis 2023 verlängert worden.Schon vor der gegenwärtigen Krise hatte der Finanzchef der Lufthansa einige Herausforderungen zu bewältigen, insbesondere die Finanzierung eines großen Flottenerneuerungsprogramms. Gerade in der Flotte, bei der die Flieger heute zu 86 % im Besitz der Gruppe sind, steht die Airline heute sehr solide da im Vergleich zu Wettbewerbern, die auf das Leasingkonzept gesetzt haben. Außerdem übergibt Svensson die Geschäfte mit einem Polster von rund 5 Mrd. Euro liquiden Mitteln und ungenutzten Kreditlinien. Dennoch braucht die Lufthansa eine schnelle Nachfolgelösung. In Anbetracht der aktuell beispiellosen Situation muss der Aufsichtsrat jemanden wählen, der das Vertrauen des Kapitalmarktes genießt und keinen erhöhten Einarbeitungsaufwand im Konzern hat. Beobachter glauben daher, dass sich Lufthansa zunächst um eine interne Lösung bemüht. Einspringen könnte indes auch ein Vorgänger von Svensson, etwa Stephan Gemkow, der als Haniel-Chef abgetreten ist.