Marc Bolland 60
hip – Marc Bolland wird nicht mehr viel an seine Zeit als Chef von Marks & Spencer zurückdenken, wenn er am Donnerstag seinen 60. Geburtstag feiert. Der gebürtige Niederländer, der noch bei der British-Airways-Mutter IAG im Board sitzt, zeigte Sinn für Timing, als er seinen Posten vor drei Jahren aufgab. In den sechs Jahren seiner Amtszeit war es ihm nicht gelungen, das Textilgeschäft des Einzelhändlers auf Erfolgskurs zu bringen. Bei seinem Amtsantritt im Mai 2010 glaubten viele in der Londoner City, Bolland sei genau der Richtige, um die angestaubte Marke wieder in Mode zu bringen. Schließlich war die unter der Übernahme des Wettbewerbers Safeway ächzende WM Morrison Supermarkets unter seiner Führung wieder auf die Beine gekommen.Die zu lösenden Probleme schienen vergleichbar: Während Morrisons Discounter zu schaffen machten, verlor der einstige Damen- und Herrenausstatter der Nation Kundschaft an Billigketten wie Primark und Topshop. Aber auch Bolland wusste nicht, was britische Frauen wollen. Der Marktanteil im Geschäft mit Damenbekleidung ging weiter zurück. Die Einführung der neuen Online-Plattform war mit großen Schwierigkeiten verbunden.Dennoch überlebte er die CEOs anderer großer Einzelhändler. Bei J. Sainsbury übernahm Mike Coupe von Justin King. Bei Tesco folgte Dave Lewis auf Philip Clarke. WM Morrison ersetzte Dalton Philips durch David Potts. Es waren nicht immer freundliche Scheidungen.Bolland ging freiwillig, solange die Food-Sparte noch gute Ergebnisse zeigte. Zu seinen Verdiensten gehörten die Reorganisation der Logistik und die IT-Erneuerung. Und Bolland weiß, was sich gehört: Einen Teil seiner Weihnachtsferien verbrachte er einmal damit, in Gummistiefeln überschwemmte Filialen in York zu inspizieren. Inzwischen fungiert er als Senior Operating Partner Portfolio Operations beim US-Finanzinvestor Blackstone und Berater des britischen Entwicklungshilfeministeriums.