Früherer EIB-Vize

Matthias Kollatz wird 65

Ingenieur und Volkswirt – Matthias Kollatz hat in verschiedenen Funktionen davon profitiert, dass er sowohl Technologie versteht als auch Finanzierungstechnik. Der frühere EIB-Vize und ehemalige Berliner Finanzsenator wird am Samstag 65 Jahre alt.

Matthias Kollatz wird 65

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Als ihn die Berliner Sozialdemokraten im Frühsommer dieses Jahres auf dem Landesparteitag für seine Verdienste als früherer Finanzsenator ehren lassen wollten, winkte er freundlich ab. Das passt zu Matthias Kollatz, der am festlichen Auftritt auf dem Podium weniger Spaß zu haben scheint als am ungeschminkten Austausch im Plenum. Zumal sich der in Jugenheim bei Darmstadt geborene Südhesse in Debatten wohlfühlt, weil er stets nicht nur klare Positionen und belastbare Argumente bietet, sondern auch jede Menge Ideen und Vorschläge parat hat. Dabei kommt ihm zugute, dass er sowohl Technik als auch Wirtschaft kann, und vor allem: Engineering und Finance. Kollatz studierte zunächst in Darmstadt Physik, dann in Frankfurt und Berlin Volkswirtschaft – und promovierte schließlich an der TU Berlin in Physikalischer Ingenieurwissenschaft.

Aufgrund seines Verständnisses sowohl für industrielle Technologie einerseits als auch Finanzierungstechnik andererseits war Kollatz in verschiedenen Rollen mit der Förderung und Finanzierung unternehmerischer Geschäftsmodelle betraut. Sei es in Hessen im Landesentwicklungsministerium, in der Landestreuhandstelle oder in der Investitionsbank. Von 2006 bis 2011 betreute er besonders große Geldtöpfe – in seiner Funktion als Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, der EIB. Drei Jahre dauerte anschließend sein Ausflug in die private Wirtschaft, als Senior Advisor bei PricewaterhouseCoopers.

Im November 2014 folgte er dann dem Ruf des damaligen Regierenden Bürgermeisters Michael Müller nach Berlin. Kollatz wurde Finanzsenator – und war mit großen Transaktionen in der Wohnungswirtschaft und der Energieversorgung beschäftigt. Nach den Abgeordnetenhauswahlen 2021 beanspruchten die Grünen in der neuen Koalition das Finanzressort. Der in Steglitz direkt gewählte Kollatz ist seither nicht mehr in der Landesregierung, sondern im Parlament. Auch in dieser Rolle treibt ihn die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung seiner Wahlheimat um: „Berlin 2030“ lautet die Vision einer weltoffenen Hauptstadt, die er auf seiner Webseite präsentiert. Am Samstag feiert Matthias Kollatz seinen 65. Geburtstag.