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Mehr Milliardäre als je zuvor auf der Insel

hip - Seit 2012 ist die Zahl der britischen Milliardäre von Rekordhoch zu Rekordhoch gestiegen. Binnen fünf Jahren hat sie sich der Reichenliste der "Sunday Times" zufolge nahezu verdoppelt - von 77 auf zuletzt 134. EU-Austritt hin oder her - binnen...

Mehr Milliardäre als je zuvor auf der Insel

hip – Seit 2012 ist die Zahl der britischen Milliardäre von Rekordhoch zu Rekordhoch gestiegen. Binnen fünf Jahren hat sie sich der Reichenliste der “Sunday Times” zufolge nahezu verdoppelt – von 77 auf zuletzt 134. EU-Austritt hin oder her – binnen eines Jahres stieg das Vermögen von 19 von ihnen um mehr als 1 Mrd. Pfund. Alles in allem wuchs der Besitz der 1 000 reichsten Einzelpersonen und Familien des Landes um 14 % auf 658 Mrd. Pfund. Allein den Top 500 gehörten 580 (i.V. 577) Mrd. Pfund. “Während sich viele von uns Sorgen über den Ausgang des EU-Referendums machten, haben viele der reichsten Menschen in Großbritannien Ruhe bewahrt und damit weitergemacht, Milliarden zu verdienen”, sagt Robert Watts, der die Liste zusammenstellt. Easyjet-Gründer stürzt abZumindest einer aber bekam das Brexit-Votum zu spüren: der Easyjet-Gründer Stelios Haji-Ioannou. Er rutschte mit seiner Familie von Rang 41 auf Platz 64 ab. Ihr Vermögen schrumpfte um 650 Mill. Pfund.An der Spitze der Liste gab es einige Veränderungen. Der Besitz der Brüder David und Simon Reuben, die ihr Vermögen einst im Metallhandel gemacht haben, stieg zwar um 0,9 Mrd. auf 14 Mrd. Pfund. Damit konnten sich die in Mumbai geborenen Besitzer von Reubros und Aldersgate Investments sowie dem Rechenzentrumsbetreiber Global Switch aber nicht auf Platz 1 halten. Sie stiegen ab auf Platz 3. An ihre Stelle traten zwei andere Brüder: Sri und Gopi Hinduja, deren Vermögen um 3,2 Mrd. auf 16,2 Mrd. Pfund gestiegen ist. Das Fundament für das Hinduja-Imperium wurde 1914 von ihrem Vater Parmanand in Mumbai gelegt. Aus dem Handel mit Teppichen, Tee und Gewürzen entwickelte sich eine Gruppe, die mittlerweile mehr als 70 000 Mitarbeiter zählt und deren Interessen von Finanzdienstleistungen über Informationstechnologie bis hin zu Öl und Gas reichen.Kohle- und Stahlbarone feierten angesichts der Erholung der Weltwirtschaft ein Comeback. Die neue Nummer 2, Leonard Blavatnik, war 16 Mrd. Pfund wert – 4,4 Mrd. mehr als ein Jahr zuvor. Das Familienvermögen von Lakshmi Mittal, der einmal mit 28 Mrd. Pfund als reichster Brite der Moderne galt, weitete sich um 6,1 Mrd. auf 13,2 Mrd. Pfund aus. Der Besitz von Alischer Usmanow, zu dessen Investments unter anderem der Londoner Fußballclub Arsenal zählt, wuchs um 4,2 Mrd. auf 11,8 Mrd. Pfund. Der jüngste Milliardär ist Hugh Grosvenor, der 7. Duke of Westminster, mit einem Vermögen von 9,5 Mrd. Pfund. Der 26-Jährige landete nach dem Tod seines Vaters auf Platz 9 der Liste.Für den Staubsaugerhersteller James Dyson, der mehr Grund und Boden besitzt als die Queen, ging es um drei Plätze nach oben auf Rang 14. Der britische Daniel Düsentrieb drängt in den Markt für Elektroautos. Reichste Newcomer waren Lady Charlotte Wellesley, die Queen Victoria zu ihren Vorfahren zählt, und der Bierbaron Alejandro Santo Domingo. Nach ihrer Heirat hielten sie auf Platz 29 Einzug.Auch die Reichenliste wird im Wahljahr 2017 für den Stimmenfang genutzt. Sie lese sich wie ein “Who is who” der Parteispender der Konservativen, kritisierte Labour-Wahlkampfleiter Andrew Gwynne in der “Huffington Post”. Von den 100 reichsten Briten hätten 35 der Partei von Premierministerin Theresa May Geld gegeben.