Anteil deutlich verringert

Finanzinvestor Triton platziert Renk-Aktien für 250 Mill. Euro

Der Finanzinvestor Triton hat drei Monate nach dessen Börsengang Aktien des Panzergetriebeherstellers Renk platziert. Der Anteil bleibt bei über 50%. Renk wird zum Vorbild für andere IPOs.

Finanzinvestor Triton platziert Renk-Aktien für 250 Mill. Euro

Finanzinvestor Triton platziert Renk-Aktien für 250 Mill. Euro

Anteil am Panzergetriebehersteller sinkt auf 52 Prozent

cru Frankfurt

Kaum ist die Haltefrist von drei Monaten nach dem Börsengang des Panzergetriebeherstellers Renk abgelaufen, da nutzt der Finanzinvestor Triton sofort die erste Chance, die Beteiligung an dem Unternehmen aus Augsburg abzubauen. Zehn Millionen Renk-Aktien aus dem Besitz von Triton seien binnen weniger Stunden zum Preis von je 25 Euro bei institutionellen Investoren untergebracht worden, teilten die begleitenden Investmentbanken mit.

Der Preis lag 5% unter dem Xetra-Schlusskurs von 26,30 Euro. Triton verringert damit den Anteil an Renk von 62 auf 52%. Zweitgrößter Anteilseigner mit 6,7% ist der deutsch-französische Panzerhersteller KNDS, ein Gemeinschaftsunternehmen von Krauss-Maffei Wegmann und Nexter Defense Systems.

Renk entwickelt sich seit IPO positiv

Die Marktkapitalisierung von Renk war seit dem IPO um 75% auf 2,6 Mrd. Euro geklettert. Erst vor kurzem waren die Renk-Aktien im Austausch für Varta in den SDax aufgenommen worden. Der Ausgabepreis hatte im Februar, als Renk im zweiten Anlauf nach dem kurzfristig im Oktober abgesagten IPO an die Börse kam, bei 15 Euro gelegen.

Am Freitag reagierte der Kurs mit einem Minus von zeitweise 1,9% auf 25,80 Euro. Renk war bei der Erstnotiz im Februar – anders als die bald danach an die Börse gebrachte Parfümkette Douglas des Finanzinvestors CVC – von Anfang an positiv in den Handel gestartet.

Die Aktien stiegen am Tag nach der Preisfestsetzung für den Börsengang im zweiten Anlauf um 31%. Die Aktien eröffneten bei 17,50 Euro gegenüber dem festgelegten Preis von 15 Euro beim Börsengang und schlossen bei 19,65 Euro, wobei fast 5,6 Mio. Aktien von 23,2 Mio. verkauften Aktien ohne Sperrfrist den Besitzer wechselten.

Erfolgsrezept beim Bookbuilding

Das Erfolgsrezept war ein nur zwei Tage dauerndes Bookbuilding mit einem Fixpreis und unter Ausschluss von Privatanlegern. Das beschränkte das Marktrisiko, dass sich die IPO-Stimmung wie im Oktober eintrüben könnte, als plötzlich die Finanzierung des Ukraine-Kriegs durch die USA in Frage stand. Die Top-10-Adressen erhielten 65% und die Top-20-Adressen 80% der Aktien, wobei rund 30% der Orders gar nicht bedient wurden. Zudem trieb der Überfall der Hamas auf Israel die Kurse vergleichbarer Rüstungszulieferer nach oben.

Die Vorgehensweise von Renk diente auch als Vorbild für den Börsengang der französischen Softwarefirma Planisware mit einem ebenfalls auf zwei Tage verkürzten Bookbuilding.

Wettbewerber Hensoldt lag beim 12,5fachen Wert des für 2024 erwarteten operativen Gewinns (Ebit), als Renk den Termin verschob. Zum IPO-Termin lag die Bewertung beim 15,5fachen. Die Rheinmetall-Bewertung kletterte zwischen Oktober und Februar vom Faktor 10,2x auf 13,3x.

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