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Netzbetreiber 50Hertz steht vor Führungswechsel

hek - Der Stromübertragungsnetzbetreiber 50Hertz steht vor einem Führungswechsel. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Boris Schucht, wolle sich neuen beruflichen Aufgaben zuwenden, gab der Konzern am Mittwoch bekannt. Er werde das Unternehmen nur...

Netzbetreiber 50Hertz steht vor Führungswechsel

hek – Der Stromübertragungsnetzbetreiber 50Hertz steht vor einem Führungswechsel. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Boris Schucht, wolle sich neuen beruflichen Aufgaben zuwenden, gab der Konzern am Mittwoch bekannt. Er werde das Unternehmen nur noch bis Ende Februar 2019 leiten. Darauf hätten sich Schucht und der Aufsichtsrat sowie die Gesellschafter – der belgische Netzbetreiber Elia und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – verständigt.Nach neun Jahren sei der richtige Zeitpunkt, den Staffelstab weiterzugeben, so Schucht. Nach den Anteilsübergängen in diesem Jahr beginne für 50Hertz eine neue Phase. Der 51-Jährige hatte noch einen Vertrag bis Februar 2023. Die Trennung erfolge einvernehmlich und freundschaftlich, versicherte ein Firmensprecher. Es stehe noch nicht fest, was Schucht künftig machen wird.Einen Nachfolger hat 50Hertz noch nicht parat. Dieser wird offenbar extern gesucht. Falls bis Anfang März kein neuer CEO an Bord sei, werde es eine Interimslösung geben mit einem der drei anderen Geschäftsführer, sagte der Sprecher. Das sind Dirk Biermann (Märkte und Systembetrieb), Frank Golletz (Technik) und Marco Nix (Finanzen). 50Hertz beschäftigt rund 1 000 Mitarbeiter. Das vor allem in den ostdeutschen Bundesländern tätige Unternehmen gehört neben Tennet, Amprion und TransnetBW zu den vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland, die den überregionalen Stromtransport bewerkstelligen.50Hertz machte zuletzt Schlagzeilen, weil der chinesische Stromnetzbetreiber State Grid an einem Einstieg interessiert war, aber nicht zum Zuge kam. Ein Paket von 20 % übernahm Elia und stockte damit auf 80 % auf, weitere 20 % erwarb auf Betreiben von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die Staatsbank KfW. Verkäufer war der australische Infrastrukturfonds IFM, der sich von seinem 40-Prozent-Anteil trennte.Die Anteilsaufstockung durch Elia könnte für den Weggang Schuchts durchaus eine Rolle spielen, geht sie doch mit einer stärkeren Einbindung von 50Hertz in den Gesamtkonzern einher. Übergreifende Funktionen wie Einkauf, IT oder Controlling würden in der Obergesellschaft Elia Group gebündelt, erläuterte der Sprecher. Dadurch werde die Position des künftigen 50Hertz-CEOs etwas weniger strategisch, etwas weniger unabhängig und weniger breit angelegt sein als bisher.