Neuer CFO für E-Scooter-Verleiher Bolt
kro Frankfurt
Der E-Scooter-Verleiher und Börsenanwärter Bolt bekommt einen neuen Finanzchef. Mikko Salovaara, der vor zwei Monaten als CFO von der britischen Neobank Revolut “aus persönlichen Gründen” zurückgetreten ist, übernimmt diese Funktion künftig bei dem Mobilitätsdienstleister mit Sitz in Estlands Hauptstadt Tallinn, wie Bolt mitteilt.
Salovaara bringe Erfahrung von einigen der am schnellsten wachsenden Unternehmen weltweit mit, heißt es weiter. So war er vor seiner Zeit bei Revolut unter anderem Finanzchef in diversen Regionaleinheiten des US-Lebensmittelkonzerns Kraft Heinz. “Mikkos Expertise in dieser entscheidenden Zeit ins Board zu holen ist unbezahlbar, da wir uns weiterhin darauf konzentrieren, langfristig und nachhaltig zu wachsen und uns auf das IPO vorbereiten”, sagte Markus Villig, Gründer und CEO von Bolt.
Das 2013 gegründete Unternehmen, das laut Dealroom derzeit mit gut 8 Mrd. Dollar bewertet wird, hat das Ziel ausgegeben, innerhalb der nächsten zwölf Monate profitabel zu werden. Dem Online-Magazin “Sifted” zufolge ist Bolt davon gar nicht mehr so weit entfernt. In den neun Monaten bis Ende Dezember 2022 soll sich der Nettoverlust auf 62.000 Euro belaufen haben. Neben dem E-Scooter-Verleih bietet Bolt auch diverse Mitfahr- und Taxidienste sowie in einigen Städten einen Lebensmittelbringdienst.
Im Mai war bekannt geworden, dass Bolt mit dem Berliner Konkurrenten Tier Übernahmegespräche in fortgeschrittenem Stadium geführt hat. Eine Due-Diligence-Prüfung sei zu dem Zeitpunkt bereits im Gange gewesen, lediglich eine Einigung über die Bewertung von Tier stand noch aus. Zuletzt war Tier im Rahmen einer Series-D-Finanzierungsrunde im Oktober 2021 mit 2 Mrd. Dollar bewertet worden. Bolt betreibt allein in Deutschland derzeit mehr als 50.000 E-Scooter. Beim Marktführer Tier sind es knapp 80.000 Roller.