Paul Mathias Thomsen leitet europäische Abteilung des IWF
det – Neuer Chef der europäischen Abteilung beim Internationalen Währungsfonds (IWF) ist der dänische Wirtschaftswissenschaftler Poul Mathias Thomsen. Der 59-Jährige leitete während der globalen Finanzkrise die IWF-Mission in Island, das als erste unter den Industrienationen die Folgen der Krise zu spüren bekommen hatte. Als Mitglied der Troika, in der neben dem Währungsfonds die EU und die Europäische Zentralbank (EZB) vertreten sind, war Thomsen für die Implementierung der IWF-Hilfspakete in Griechenland und Portugal zuständig.Der Absolvent der Universität von Kopenhagen steht seit 1982 im Dienste des IWF. Er vertrat den Währungsfonds in Belgrad sowie später in Slowenien und Mazedonien. Von 1996 bis 1998 leitete er die IWF-Mission in Rumänien und führte dort Verhandlungen zur Durchsetzung umfassender Lohnkürzungen im öffentlichen Dienst. Von 2001 bis 2004 vertrat der Nationalökonom den IWF als Büroleiter in Russland. 2008 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der Europa-Abteilung ernannt. Seit dem Rücktritt des bisherigen Abteilungsleiters Reza Moghadam im Juli führt Thomsen dort die Geschäfte. Am Montag ernannte die geschäftsführende IWF-Direktorin Christine Lagarde Thomsen, der als Befürworter rigider Lohnkürzungen und konsequenter Privatisierung in den Krisenländern gilt, formal zum neuen Vorsitzenden der europäischen Abteilung.