Wegen einer mutmaßlichen Korruptions- und Geldwäscheaffäre bei der Portugal-Tochter von Altice lässt Co-Chef Alexandre Fonseca seine Ämter bei dem Kabelanbieter bis auf weiteres ruhen. Dies umfasse sämtliche leitenden und nichtleitenden Funktionen im Konzern sowie den Vorstandvorsitz mehrerer Tochtergesellschaften, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Vergangene Woche war Altice-Mitgründer Armando Pereira seinem Anwalt zufolge festgenommen worden. Nach Ansicht der Behörden wurde der Einkauf des Konzerns “mit Praktiken manipuliert, die den eigenen Unternehmen und den Wettbewerbern schadeten”. Pereira war am Montag weiterhin in Gewahrsam.

Portugiesischen Medienberichten zufolge ermitteln die Behörden auch im Fall eines mehrere hundert Millionen Euro schweren Verkaufs eines Gebäudekomplexes. Dabei seien einige Steuern nicht gezahlt worden. Dies geschah unter der Ägide Fonsecas, der Altice Portugal von November 2017 bis April 2022 leitete. Allerdings wird der Manager nicht als Verdächtiger geführt.

Am Freitag hatte Altice eine interne Untersuchung des Beschaffungswesens und der Immobilienverkäufe in Portugal angekündigt. Bis dahin wurden sämtliche Zahlungen und Bestellungen der Geschäftsbereiche, gegen die die Behörden ermitteln, auf Eis gelegt.