Nach 18 Jahren haben die baden-württembergischen Sparkassen einen neuen Präsidenten. Im Rahmen einer feierlichen Amtsübergabe hat Matthias Neth am Montag die Geschäfte von Peter Schneider übernommen. Der promovierte Jurist und Verwaltungswissenschaftler war im Februar von der Verbandsversammlung mit deutlicher Mehrheit zum Präsidenten des Sparkassenverbands Baden-Württemberg (SVBW) gewählt worden.

Wie in der öffentlich-rechtlichen Säule üblich kommt Neth aus der Kommunalpolitik. Der 44-Jährige war zuvor Landrat des Hohenlohekreises. Diese Funktion kommt mit einer Reihe von zusätzlichen Ämtern einher.

So ist Neth etwa Aufsichtsratsvorsitzender der Hohenloher Krankenhaus gGmbH und des Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehr. Außerdem gehört er dem Aufsichtsrat der Württembergischen Gemeinde-Versicherung a.G. und der WGV-Versicherungs-AG sowie deren Lebensversicherungstochter an.

Für das Amt des SVBW-Präsidenten qualifiziert den gebürtigen Stuttgarter sein Amt als Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Hohenlohekreis, das er ebenfalls seit Amtsantritt im Jahr 2013 innehatte. Mit einer Bilanzsumme von rund 2,6 Mrd. Euro und rund 300 Beschäftigten gehört sie zu den kleineren Instituten des Sparkassenlagers. Auf der Rangliste nimmt sie Platz 202 von 370 ein. Für die auf die Finanzierung von kleineren und mittleren Unternehmen sowie das Privatkundengeschäft abonnierten Sparkassen ist die schiere Größe des Instituts allerdings zweitrangig. Von Belang sein dürfte vielmehr, wie gut er die Befindlichkeiten der Kundschaft seiner Sparkasse kennt, die sich aus dem viel besungenen schwäbischen Mittelstand rekrutiert. Und natürlich sein Draht in die Politik. Auch hier sind die Voraussetzungen des gebürtigen Stuttgarters günstig. Neth verfügt sowohl in der Landeshauptstadt Stuttgart als auch in Berlin über Verbindungen.