Versicherungsgruppe

Petit an der Spitze Covéas steht für Kontinuität

Nach 17 Jahren hat Covéa mit Maud Petit im Sommer eine neue Chefin bekommen. Welche Aufgaben sie nun bei der französischen Versicherungsgruppe erwarten.

Petit an der Spitze Covéas steht für Kontinuität

Petit an der Spitze Covéas steht für Kontinuität

wü Paris
von Gesche Wüpper, Paris

Sie gilt als Frau der Zahlen. Und als jemand, der jeden Winkel des Hauses kennt. Mit Maud Petit als neuer Generaldirektorin setzt die französische Versicherungsgruppe Covéa auf Kontinuität. Denn Petit ist vor 17 Jahren von der für Rechnungslegungsstandards zuständigen Behörde zu ihr gekommen. Eine der wichtigsten Aufgaben der 52-Jährigen, die die Nachfolge des langjährigen Covéa-Chefs Thierry Derez am 1. Juli angetreten hat, ist die Vorbereitung eines neuen Strategieplans.

Eigentlich hätte der Plan für 2025 bis 2027 längst vorgestellt werden sollen, doch Covéa hat seine Präsentation mehrmals verschoben. Der letzte Plan sei 2021 erarbeitet worden, erklärte Petit bei der Bilanzpressekonferenz des Versicherers auf Gegenseitigkeit im April. „Kaum war die Tinte getrocknet, hat sich die Welt danach als komplett anders entpuppt.“ Nun soll der neue Strategieplan offenbar 2026 kommen. Der Akzent dürfte auf der Profitabilität des Schadensgeschäfts liegen, nicht auf Diversifizierung und Entwicklung wie früher, meint die Wirtschaftszeitung „La Tribune“.

Sanierungsplan für MMA

Neben dem neuen Strategieplan muss sich Petit in ihrer neuen Rolle auch der Frage widmen, wie der zu Covéa gehörende Versicherer MMA wieder zurück in die Gewinnzone gebracht werden kann. Die Gruppe, zu der auch MAAF, GMF und der von den Agnellis übernommene Rückversicherer PartnerRe gehören, hat für MMA bereits einen Sanierungsplan auf den Weg gebracht. Petit sei maßgeblich daran beteiligt gewesen, sagte Derez „Les Echos“. Der 68-Jährige hat nach 17 Jahren als Generaldirektor jetzt den Vorsitz des Verwaltungsrates übernommen.

Covéa-Verwaltungsratschef Thierry Derez. Foto: Antoine Doyen/ Covéa

Wieder, denn bis 2022 hatte er diesen Posten zusätzlich zur operativen Geschäftsführung inne. Die Gruppe, die mit einem Anteil von 15% bis 20% in Frankreich Marktführer für Schadensversicherungen ist, hat die beiden Funktionen erst vor drei Jahren getrennt — dem Vernehmen nach, um die Zustimmung der Aufsichtsbehörde Autorité de contrôle prudentiel et de résolution (ACPR) für die Übernahme von PartnerRe zu bekommen.

Streitigkeiten mit Scor

Derez hat Petit dann 2024 zu seiner Stellvertreterin gemacht. Die neue Covéa-Chefin, die Betriebswirtschaft und Rechnungswesen studiert hat, muss sich auch mit den Streitigkeiten auseinandersetzen, die zwischen Covéa und Scor wieder aufgeflammt sind. Dabei geht es um die Umsetzung der vereinbarten Rückübertragung von US-Lebensversicherungspolicen. Covéa war früher größter Aktionär des Rückversicherers und hält jetzt 3,7%