Porsche-Manager Rittersberger neuer VW-Chefstratege
wb – Jürgen Rittersberger, bisher Leiter Generalsekretariat und Unternehmensentwicklung der Tochter Porsche AG, übernimmt Anfang September 2018 die Leitung des Generalsekretariats und der Konzernstrategie der Mutter Volkswagen. Der 46-Jährige folgt damit auf Dr. Thomas Sedran, der dann den Vorstandsvorsitz der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge übernimmt.Rittersberger gehört dem Stuttgarter Unternehmen seit 2002 an, zunächst als Projektleiter der Porsche Prozessoptimierung, dann fünf Jahre später als Leiter der Geschäftsstelle der damals neu gegründeten Porsche Automobil Holding SE. 2010 wechselte der Wirtschaftsinformatiker zurück zur Porsche AG und ist dort seitdem als Leiter Generalsekretariat und Unternehmensentwicklung tätig. Ende 2015 wurde er zum Generalbevollmächtigten ernannt. Rittersberger studierte an der Universität Mannheim. Vor seiner Zeit bei Porsche war er im Controlling der längst insolventen Philipp Holzmann und der Immobiliengesellschaft Dibag Industriebau tätig. Erst kürzlich hatte zudem der VW-Aufsichtsrat entschieden, dass Ex-ZF-Chef Stefan Sommer auf den Posten des Beschaffungsvorstands des größten Autokonzerns rückt.Volkswagen hatte erst am Dienstag bekannt gegeben, dass der frühere Opel-Vorstand Sedran, der kurz nach Bekanntwerden des Dieselskandals Ende Oktober 2015 als Chefstratege in Wolfsburg anheuerte, zum 1. September als Nachfolger von Eckhard Scholz CEO von VW Nutzfahrzeuge wird. Strategisch ist die Vorbereitung der von Andreas Renschler geführten VW Truck & Bus auf den Kapitalmarkt ein wichtiges Vorhaben. VW hatte die Tochter 2015 gegründet. Sie vereint die Marken MAN und Scania sowie das Lkw- und Busgeschäft von VW in Lateinamerika. Volkswagen Nutzfahrzeuge mit leichten Transportern gehört nicht dazu. Der Börsengang ist eine wesentliche Option, um das künftige Wachstum zu finanzieren, es könnten auch Anleihen begeben werden. Nach Schätzungen von Marktbeobachtern hat VW Truck & Bus einen Wert von 25 Mrd. bis 30 Mrd. Euro. Würden 25 % der Anteile an die Börse gebracht, ergäbe dies einen Emissionserlös in der Größenordnung von 7 Mrd. Euro.